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topplus LBV-Milchtagung

Baden-Württemberg: Wie geht es weiter in der Milchwirtschaft?

Stabile Milchpreise, QM-Milch Standard, Branchenkommunikation: Bei der digitalen LBV-Milchtagung ging es um die Perspektiven der heimischen Milchproduktion. Das Fazit: Einfacher wird es nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Stimmung in der Landwirtschaft ist miserabel“, brachte es Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbands (LBV) Baden-Württembergs bei der ersten digitalen LBV-Milchtagung auf den Punkt. Zu der Veranstaltung mit dem Titel „Die heimische Milchproduktion – Wo sind die Perspektiven?“ hatten sich mehr als 100 Landwirte zugeschaltet.

„Spannweiten bei den Milchpreisen in Höhe von 5 ct/kg und mehr zeigen, dass eine pfiffige Vermarktung das A und O ist“, so Glaser. Dass die südlichen Molkereien etwas von der Milchvermarktung verstehen, bestätigte Andreas Gorn von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI):

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Das Ländle liegt deutlich über dem Bundesmittel. - Andreas Gorn

Im Schnitt zahlten die Molkereien in Baden-Württemberg im Jahr 2020 nach AMI-Erhebungen 33,8 ct/kg. Bundesweit lag der Durchschnittspreis für 2020 bei 32,9 ct/kg. „Damit belegt Baden-Württemberg den ersten Platz im Vergleich der Bundesländer“, so Gorn. Dennoch musste er einräumen, dass sich die wirtschaftliche Situation der Landwirte weiter verschlechtert hat: „Die Milchpreise sind 2020 nicht gestiegen, gleichzeitig haben sich die Kälber- und Schlachtkuherlöse verringert.“ Für 2021 erwartete der Marktexperte „stabilere und festere Entwicklungen der Milchpreise“.

QM-Tierwohlmodul

Dass die Herausforderungen im Milchsektor zukünftig weiter steigen, bestätigte Dr. Markus Albrecht, Geschäftsführer Milchwirtschaftlicher Verein Baden-Württemberg. „Im Handel müssen sich Milchprodukte über Themenfelder wie Tierwohl oder CO²-Fußabdruck profilieren“, erklärte Albrecht. Das QM-Milch Zusatzmodul Tierwohl soll mit einem Siegel auf Milchpackungen verdeutlichen, dass die Milcherzeuger Mehraufwand betreiben.

Die Teilnahme am QM-Tierwohlmodul setzt voraus, dass die Anforderungen des QM-Milch Standards 2020 bereits erfüllt werden. - Dr. Markus Albrecht

Zusätzliche Kriterien sind unter anderem die Teilnahme an einer Schlachtbefunddatenbank (analog zu QS), die Teilnahme am Antibiotikamonitoring sowie ein Tränkewassercheck und Weiterbildungsmaßnahmen. Die Kriterien für das Zusatzmodul sind momentan noch in der Abstimmung. Bis März sollen sie feststehen. In der Diskussion ist auch eine Kombihaltung mit mindestens zwei Stunden Bewegungsmöglichkeit an 120 Tagen im Jahr. Das betrifft Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung. „Das kann in einer Bewegungsbucht, auf einem Laufhof oder auf einer Weide möglich sein“, erklärte Albrecht. Auch die Nutzungsverträge des Siegels mit den Molkereien sollen im nächsten Vierteljahr abgeschlossen sein. Das Prüfsystem für die Betriebe soll an bestehende Systeme anknüpfen.

Sektorstrategie 2030

Die Frage eines Landwirts, ob wir überhaupt noch mehr Standards brauchen, beantwortete Ludwig Börger vom Deutschen Bauernverband (DBV): „Es gibt immer mehr Standards, um sich voneinander abzugrenzen."

Die Frage ist, ob wir die Standards selbst definieren oder es den Lebensmitteleinzelhändlern überlassen wollen. - Ludwig Börger

In Bezug auf die parallelen Aktivitäten der Initiative Tierwohl, der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft sowie des Tierschutzbunds, die ebenfalls alle an Standards arbeiten, räumte er ein, die Entwicklungen im Blick haben zu müssen.

Mit dem Beginn der Branchenkommunikation im ersten Quartal dieses Jahres soll zunächst eine glaubwürdige Kampagne für die Milchwirtschaft starten. Die Branchenkommunikation ist Teil der Sektorstrategie 2030 mit den zusätzlichen Kernthemen Standardsetzung und Lieferbeziehung. Den Auftakt gab es im vergangenen Jahr auf der Grünen Woche in Berlin (top agrar berichtete). Börger erklärte: „Die Arbeit ist nicht abgeschlossen, in vielen Bereichen geht sie nun erst richtig los.“ 2025 soll eine erste Zwischenbilanz gezogen werden.

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