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Dr. Heike Harstick: "Wir brauchen Gemeinsamkeit"

In Politik und Gesellschaft schwindet der Rückhalt für die Bauern; von ihrer Interessenvertretung fühlen sie sich allein gelassen in der Krise. Dagegen kommen wir nur gemeinsam an, sagt die VDF-Chefin

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Blick von Außen von Dr. Heike Harstick. Sie ist Geschäftsführerin des Verbands der Fleischwirtschaft e. V. (VDF).

Nicht allein durch Corona und die Afrikanische Schweinepest steckt die Veredelungswirtschaft und damit ein Großteil der Landwirtschaft in einer tiefen Krise. Gesellschaftliche Ansprüche und daraus resultierende Auflagen für die Nutztierhaltung und die Fleischwirtschaft führen zu steigenden Kosten und sinkenden Erlösen.

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Politische Unterstützung schwindet aufgrund mangelnden Sachverstands und Populismus. Kampagnenstarke NGOs übernehmen zunehmend die Meinungsführerschaft darüber, wie Landwirtschaft auszusehen hat, was gegessen werden darf und wie Politik und Staat zu handeln haben.

Viele Landwirte trauen ihrer traditionellen berufsständischen Vertretung, dem Bauernverband, nicht mehr zu, etwas für sie zu erreichen. Sie versuchen, dem selbst entgegenzutreten mit Vernetzung in Gruppen von Gleichgesinnten, in Demonstrationen, die ihre ­Situation der breiten Öffentlichkeit klarmachen sollen.

Proteste bei den Ab­nehmern ihrer Erzeugnisse und beim Lebensmitteleinzelhandel sollen zu höheren Preisen führen. Punktuell und kurzzeitig ­mögen solche Aktionen Erfolg haben, grundlegende Wirksamkeit ist davon aber wohl kaum zu ­erwarten. Was also tun?

Aus der aktuellen Misere am Schweinefleischmarkt können kurzfristig nur direkte finan­zielle Akuthilfen für die Erzeuger und die Schaffung von Absatz­möglichkeiten im Export helfen. Für beides ist die Bundeslandwirtschaftsministerin zuständig. An dieser Stelle muss der Druck gemacht werden und zwar ­gemeinsam, Landwirtschaft und Fleischwirtschaft ­zusammen.

Gegen die zunehmende Anti-Stimmung gegenüber der konventionellen Landwirtschaft, der Tierhaltung, der Fleischwirtschaft, dem Fleischkonsum, dem Fleischexport und vielem mehr, mit dem wir unser Einkommen erwirtschaften und einen erheblichen Beitrag zum Wohlstand im Lande leisten, kommen wir auch nur gemeinsam an.

Sowohl die verschiedenen Interessenvereinigungen der Landwirtschaft als auch wir, die Fleischwirtschaft, die Milchwirtschaft oder die Geflügelwirtschaft, sind unsichtbare Zwerge gegenüber den NGO-Riesen mit ihren nahezu unbegrenzten ­Budgets und ihren massenhaften Anhängern, Sympathisanten und Unterstützern, einschließlich der meisten Medien, insbesondere der öffentlich-rechtlichen.

Wenn wir die öffentliche ­Meinung beeinflussen wollen – und das müssen wir – dann brauchen wir ein gemeinsames professionelles Vorgehen, ohne gegenseitigem Misstrauen, ohne Dominanz irgendeiner ­Einzelgruppe und ohne persön­liche ­Eitelkeiten. Sondern mit ­gemeinsamen Zielen und ­Teamgeist. Ist das vorstellbar? Die Antwort überlasse ich Ihnen. Die Fleischwirtschaft ist dazu ­jedenfalls bereit.

Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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