Bei den heimischen Milcherzeugern macht sich vollkommenes Unverständnis und extreme Frustration breit. Seit mehreren Monaten steigen die Preise in vielen Bereichen, besonders bei den Erzeugungskosten für Milch. Die Milchpreise hingegen sind dieser Entwicklung bislang kaum gefolgt.
Die Vorstände und Aufsichtsräte der Bayern MeG haben bei Ihrer Sitzung am 12. April festgestellt, dass sich diese Frustration mittlerweile auch erstmals in Milchmengenrückgängen auf den Märkten artikuliert. Dies müsse die Land- und Milchwirtschaft alarmieren. Herbert Maier, Vorsitzender der Bayern MeG, bringt es auf den Punkt: „Es ist jetzt die Zeit, dass Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel nicht nur die Herzen für die Milcherzeuger öffnen, sondern auch die Geldbörsen“. Bei den bevorstehenden Milchpreisverhandlungen seien jetzt deutliche Milchpreiserhöhungen vorzunehmen, die die Markt- und Kostenrealität in der Volkswirtschaft wiedergeben. Alles andere sei den Milcherzeugern nicht mehr zu erklären.
Dauerhaft höhere Preise erzielen
Die Milchviehhalter im Agrardialog erwarten eine sehr deutliche Anhebung der Milcherzeugerpreise in den nächsten Wochen, denn die Märkte lassen die Preiserhöhung zu. Für sie ist auch klar, dass es trotzdem gelingen muss, die höheren Preise dauerhaft und nachhaltig zu erzielen. Ein erster Schritt dafür wäre nach Ansicht der landwirtschaftlichen Vertreter die Modernisierung der Lieferbeziehungen. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man sich zunächst mit allen am Agrardialog beteiligten Akteuren der Wertschöpfungskette auf Mechanismen und Instrumenten verständigen kann, mit denen sich dauerhaft ein Milcherzeugerpreisniveau einstellen kann, das die pagatorischen wie auch die kalkulatorischen Kosten der Milcherzeugung abbildet.