Die Bayern MeG und die Nord MEG haben gestern in Herrsching einen Kooperationsvertrag geschlossen. Darin verpflichten sich die beiden Dach-Organisationen von Milcherzeugergemeinschaften, kartellrechtskonforme Informationen, die sie im Zuge ihrer Vermarktungstätigkeit erlangen, auszutauschen. Überdies berät die Bayern MeG die Nord MEG in vertrags- und vereinsrechtlichen Angelegenheiten.
„Übergeordnetes Ziel unserer MEG-Vereinigungen ist es, Milch auf Augenhöhe zu vermarkten und Wettbewerb um die Milch zu generieren“, so Alfred Ritters, Vorsitzender der Nord MEG. Die Bündelung und Vernetzung der Milchvermarktungsorganisationen sei hierfür ein wichtiger Schritt.
Die Nord MEG bündelt derzeit sieben MEGs mit insgesamt 300 Mio. kg in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die sueddeutsche Milcherzeugergemeinschaft Bayern MeG koordiniert die Vermarktung von 2,1 Mrd. kg Milch von rund 60 Vermarktungsorganisationen mit insgesamt 10.000 Betrieben.
Laut Jakob Hölzl, Vorsitzender der Bayern MeG, ist die Dachorganisation mittlerweile eine feste Größe am Milchmarkt. 2013 wechselten 13 Mitglieds-MEGs mit insgesamt 170 Mio. kg Milch ihren Abnehmer, weil sie dadurch deutlich bessere Verkaufskonditionen umsetzen konnten. Von den Kündigungen betroffen sind Teilmengen und Gesamtmengen von MEGs. Die größte Einzelmenge mit rund 53 Mio. kg ist die Kündigung der MEG Nürnberg West bei Bayernland. Die MEG liefert ab 2017 zu Zott und konnte einen Vergleichspreis über dem bayerischen Durchschnitt aushandeln.
„Die Bayern-MeG legt großen Wert darauf, ein konstruktiver und verlässlicher Marktpartner zu sein“, kommentiert Hölzl. „Molkereiwechsel sind aber keine Tabu, sondern Grundvoraussetzung für einen gesunden Wettbewerb um den Rohstoff Milch.“
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