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WLV

Beringmeier: Immer noch geben Milchhöfe auf

Obwohl die Milchpreise nicht ganz so schlecht sind, geben in NRW weiterhin Milchbetriebe auf. Schuld sind der Handel und die Verbraucher, so der WLV.

Lesezeit: 3 Minuten

Obwohl sich die Milchpreise etwas erholt haben, ist nach wie vor Luft nach oben, schildert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Paderborn Hubertus Beringmeier. „Da wir jedoch bei den Milchprodukten eine gute Nachfrage haben, hoffen wir auf weiter anziehende Preise“, ist der Vorsitzende optimistisch.

Das sei auch notwendig. Die Landwirte bräuchten zum Überleben ihrer Höfe langfristig vernünftige Preise. In den letzten Jahren sei allerdings kaum eine auch nur annährend angemessene Entlohnung der Arbeit erfolgt.

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„So sinkt leider die Zahl der Milchkuhhalter in unserer Region, wie im gesamten Bundesgebiet, kontinuierlich“, sagt Beringmeier. Höfe würden aufgeben, obwohl der Milchpreis aktuell nicht am Boden läge. Dieser Schritt sei aber letztendlich Entwicklung und Folge der vergangenen zehn bis 15 Jahre: den Milchkrisen und dem immerwährenden Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels geschuldet. Der Handel diktiere zudem ständig neue Erzeugerkriterien, wolle dafür allerdings kaum mehr bezahlen. Der Verbraucher suche günstige Lebensmittel.

Die immer wieder angespannte Situation der Bauernfamilien mit ganz tiefen und lang anhaltenden Preistälern, dazu nur kurzfristigen Phasen mit auskömmlichen oder höheren Preisen und die hohe Arbeitsbelastung gerade im Milchviehbereich – dies alles seien Gründe, die Milchkuhhalter dann irgendwann zur Aufgabe zwingen. „Trotz langem Atem und gutem Willen vieler Bauernfamilien geht dann doch die Luft aus“, schildert der Vorsitzende. „Dieser Schritt ist für die betroffenen Bauernfamilien ein schwerer, unsere Milchviehhalter sind mit viel Herzblut dabei. Bevor die Kühe den Stall für immer verlassen, hat es meistens viele schlaflose Nächte gegeben“, unterstreicht Beringmeier.

„Für die Milchkuhbauern gehören die Kühe zum Leben.“ Jeden Tag, auch an den Feiertagen, Ostern, Weihnachten versorgen sie die Tiere. Sie füttern, melken und schauen, ob alles in Ordnung ist. So sei es selbstverständlich, die Familienfeier oder den Heiligabend zu unterbrechen, wenn einer Kuh bei der Geburt ihres Kalbes geholfen werden müsse oder sonst etwas mit den Tieren sei, um das man sich kümmern müsse.

Bäuerliche Familienbetriebe seien gesellschaftlich und politisch erwünscht, doch gerade ihnen werde von allen Seiten das Überleben schwer gemacht. „Hochwertige, regionale Lebensmittel haben und müssen ihren Preis haben“, fordert Beringmeier, mehr noch: „Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, welche Landwirtschaft wollen wir? Wenn wir zu lange warten, ist es zu spät.“

Schüler auf die Höfe

Selbstverständlich ist das Wissen rund um die Herkunft von Milch, Joghurt und Co. für viele Kinder heute nicht mehr. Deshalb ruft der Landwirtschaftliche Kreisverband Herford-Bielefeld zum „Tag der Milch“ Schulkassen zur Bauernhoferkundung auf. „Wir möchten Schüler aller Altersgruppen und Schultypen auf unsere Höfe einladen. Kinder und Jugendliche können dort mit allen Sinnen Natur, Umwelt und den Ursprung ihrer Nahrungsmittel erleben“, erklärt Beringmeier. Die Zeit bis zu den Sommerferien könne gut genutzt werden, um Bauernhöfe zu besuchen und das Klassenzimmer mit dem Bauernhof zu tauschen, sagt der Vorsitzende.

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