"Junglandwirte muss man durch eine berechenbare und verlässliche Politik unterstützen, damit diese für die Zukunft Investitionen planen können", forderte Dr. Stefan Birkner, stellv. Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Niedersachsen anlässlich der Veranstaltung "Perspektiven des (Land-)Wirtschaftens" vom Deutschen Milchkontor (DMK), den Junglandwirte Niedersachsen, der Niedersächsischen Landjugend e.V. und der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e.V. Mittwoch in Edewecht beim DMK.
Über die Möglichkeiten hinaus, wie man Junglandwirte unterstützen könne, war bei der diesjährigen Diskussionsrunde mit Schwerpunkt Milchproduktion vor allem der Milchpreis ein heiß diskutiertes Thema. Prof. Dr. Bernhard Brümmer von der Georg-August-Universität Göttingen sagte dazu: "Der Preis von homogenen Produkten wie der Milch wird auf dem Weltmarkt bestimmt." Man könne die Homogenität der Produkte jedoch durch Markenartikel aufbrechen. Tierschutz-, Tierwohl- und Nachhaltigkeitsaspekte würden in Zukunft ein stärkeres Verkaufsargument sein. Es gebe bereits gute Ansätze, wie man von dem "Massenmarkt" wegkommen und trotzdem hohe Absätze erzielen könne, ist Brümmer überzeugt.
Auch Sönke Voss, Geschäftsführer beim DMK, nahm Stellung zum Milchpreis und bezog sich auf einen Artikel in der aktuellen top agrar ("Milchkrise: Noch knirscht es an allen Ecken", Seite 48 ff.). Darin heißt es, dass viele Molkereien sowohl im Inland als auch im Export kaum Absatzalternativen haben. Der Aufbau solcher Märkte benötigt viel Zeit, eine hohe Kapitalausstattung und eine klare Strategie. "Das DMK verfügt über alle diese Eigenschaften", sagte Voss, "nur Zeit gibt uns keiner".