Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Jahr 2024 nahm in vielen Milchkuhherden Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Kühe wurden später als geplant trächtig oder hatten Trächtigkeitsabbrüche. Dies führt zu längeren Laktationen. Viele Betriebe erwarten ab Juni Kalbungsspitzen.
Um auch mit der in der Laktation fortgeschrittenen Herde ausreichend Milch zu produzieren und auf den Kalbungshöhepunkt vorbereitet zu sein, sollten Landwirte Vorkehrungen treffen. Das berichtet das Unternehmen ForFarmers auf der Webseite der niederländischen Zeitschrift Melkvee. Zu den Maßnahmen zählen eine gute Fütterungsstrategie, Vorbereitung auf die Trockenstehzeit und der Schutz vor Hitzestress.
Ausreichend Eiweiß füttern
Durch das verlängerte Abkalbeintervall sind viele Kühe länger in der Laktation. Milchkuhhalter sollten auch darauf achten, ausreichend Eiweiß zu füttern. Frischgrasfütterung kann hier zur Proteinversorgung beitragen. Auch eine ausreichende Kraftfutterversorgung zahlt sich aus. Jedes kg Kraftfutter kann die Milchleistung um etwa 1,3 kg steigern. Dabei ist das erste kg aber effizienter als die späteren.
Allerdings sollten die Kühe nicht zu fett in die Trockenstehperiode gehen. Dies würde das Risiko, an Ketose oder Fettleber zu erkranken, erhöhen.
Genug Platz für Trockensteher
Im Zuge der Kalbungsspitze stehen im Sommer auch mehr Kühe als üblich trocken. Landwirte sollten feststellen, wie viele Trockensteher sie im Sommer haben und prüfen, ob ausreichend Liegeplatz, Fressplätze und Wasser zur Verfügung stehen. Zudem sollten die Kühe eine Woche früher trocken gestellt werden, da sie im Sommer dazu neigen, früher zu kalben.
Auch die Vermeidung von Hitzestress ist ein wichtiger Punkt. Dazu sollten die Milchkuhhalter die Lüftungsanlagen oder Ventilatoren überprüfen und die Abkalbebucht regelmäßig ausmisten, um die Wärmeentwicklung zu reduzieren.