Darauf hat Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Vorstellung der Tierseuchenbilanz 2018 hingewiesen. „Um neue und wiederaufflammende Tierseuchen frühzeitig zu erkennen, ist eine kontinuierliche Überwachung unerlässlich“, betonte die Ressortchefin. Zur Evaluierung des Gesundheitsstatus der Tiere untersuchte das Landesuntersuchungsamt im vergangenen Jahr rund 282.000 Proben von Nutz-, Wild-, Zoo- und Heimtieren. Anfang 2019 wurde BTV vom Typ 8 in fünf rheinland-pfälzischen Betrieben festgestellt. Laut Höfken verfügen knapp 30 % der rund 330.000 Rinder und 10 % der etwa 110.000 kleinen Wiederkäuer im Bundesland über einen Impfschutz gegen BTV. „Das ist eine gute Basis, jedoch leider viel zu wenig, um das Virus zu tilgen“, stellte die Ministerin fest. Deshalb solle von Herbst 2019 an je Impfung gegen die Blauzungenkrankheit der Serotypen 8 und 4 bei Rindern ein Zuschuss von 80 Cent gezahlt werden. Impfungen für Schafe und Ziegen erhalten einen Zuschuss von 60 Cent.
Hilfe kommt zu spät
Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Michael Horper, bezeichnete diese Hilfe als „zu spät und unzureichend“. Zudem würden diejenigen, die bereits nach den ersten Blauzungenfällen geimpft hätten, nun bestraft, da die Kostenbeteiligung nicht rückwirkend gelten solle. Horper wies darauf hin, dass der BWV bereits im Januar die Übernahme der Impfkosten durch das Land gefordert habe. Im Februar habe dann ein Gespräch im Ministerium dazu stattgefunden; seitdem sei keine Entscheidung gefallen. Die jetzt genannte Beteiligung decke die Impfkosten zudem nur unzureichend und die Ministerin bleibe eine Antwort schuldig, wie Rheinland-Pfalz wieder BTV-frei werden könne.