Indirekt scharfe Kritik an den agrarpolitischen Vorstellungen der Grünen hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, geübt. Mit Blick auf die Milchmarktkrise stellte der CDU-Politiker fest, eines sei und bleibe klar: „Der Staat kann keinen Markt“. Weder die Bauern noch die Regierung wollten ein Zurück zu Quotenregelungen, die in der Vergangenheit auch kein Mittel gegen extreme Preisverfälle gewesen seien, erklärte Bleser in Worms bei der Generalversammlung der Raiffeisen Waren-Zentrale Rheinland (RWZ).
Ein in die Zukunft gerichteter Blick zeige, dass die Aussichten für die deutsche Agrarwirtschaft positiv zu beurteilen seien. Das, was der Getreidemarkt durch Preisabsicherung über die Warenterminbörsen bereits verinnerlicht habe, müssten die Akteure des Milchmarktes noch nachvollziehen, so der Staatssekretär.
Das Leitbild sei und bleibe der Erhalt einer bäuerlich verankerten, nachhaltigen Landwirtschaft, die das Fundament für lebenswerte ländliche Räume und für 4,5 Millionen Beschäftigte in der Agrar- und Ernährungsbranche sei. Für deren Erhalt bedürfe es einer besseren Koordination aller Marktbeteiligten. „Wir müssen um die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft kämpfen - deshalb begrüße ich es, wenn die Branche sich am von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eingeleiteten Grünbuch-Prozess intensiv beteiligt; das Feld darf nicht von jenen bestellt werden, die mit Angstkampagnen aus politischem Kalkül Aufmerksamkeit erwecken wollen“, so Bleser.