Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI) setzt ihren Strategiekurs weiter fort: Am Frischestandort in Würzburg soll eine Produktionslinie für Trinkmilch, Schlagsahne, Saure Sahne und Schokomilch in der Mehrwegglasverpackung aufgebaut werden. Im Zuge dieser Umstrukturierungsmaßnahmen plant die BMI, ihre Produktion von Mehrwegglasprodukten am Standort Obermaßfeld voraussichtlich bis Mitte 2018 zu schließen. Das Unternehmen hat die Mitarbeiter am 29. März 2017 über diesen Planungsstand informiert.
„Für die Zukunftssicherung unserer Genossenschaft ist diese Entscheidung leider unumgänglich“, so BMI-Vorstandsvorsitzender Peter Hartmann. Der extrem hohe Wettbewerbsdruck in der Milchwirtschaft erfordere größere und technisch hochmoderne Standorte mit deutlichen Einspareffekten. In Würzburg könne man im bestehenden Werk die Produktion mit deutlichen Kostendegressions-Effekten steigern und so die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens sichern. Am Standort Obermaßfeld dagegen seien Erweiterungen aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus nicht sinnvoll.
„Wichtig ist es jetzt, gemeinsam mit dem Betriebsrat zu einer für alle Beteiligten tragfähigen Lösung zu kommen“, betonte Hartmann. Bis voraussichtlich Frühjahr 2018 sollen die Mehrwegglasprodukte der Marken Thüringer Land und Frankenland wie bisher im Werk Obermaßfeld hergestellt werden. Alle derzeit 26 Mitarbeiter erhalten Arbeitsangebote an anderen BMI-Standorten, etwa in den fränkischen Werken Würzburg, Ebermannstadt, Windsbach und Zapfendorf sowie in Jessen (Sachsen-Anhalt), schreibt die Molkerei in einer Mitteilung.
Erklärtes Ziel sei es, durch die Übernahme der langjährigen und gut ausgebildeten Belegschaft den Qualitätsstandard der in Obermaßfeld hergestellten hochwertigen Regionalprodukte am Standort Würzburg fortzuführen. Für die Marke Thüringer Land liefern derzeit insgesamt 21 landwirtschaftliche Betriebe der Milchwerke Mainfranken ihren Rohstoff an die BMI. Auch bei der zukünftigen Produktion am Standort Würzburg werde durch eine strikte Trennung zwischen Milch aus Thüringen und Milch aus Franken das regionale Herkunftsversprechen für die Marken Frankenland und Thüringer Land weiterhin sichergestellt.