Tiertransport
BTK und TVT: Unter vier Wochen alte Kälber nicht transportieren
Bundestierärztekammer (BTK) und Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) haben ein Positionspapier zum Kälbertransport veröffentlicht und fordern drastische Änderungen.
Die Bundestierärztekammer (BTK) und die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) fordern in einem Positionspapier den Transport von Kälbern neu zu regeln. „Tiertransporte sind immer mit unvermeidbarem Stress für die Tiere verbunden. Gerade bei so jungen Tieren, wie Kälbern, darf das geringe Anpassungsvermögen bei der Bewältigung von Stresssituationen keinesfalls überfordert werden“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK.
Die Forderungen sollen eine veterinärfachliche Bewertung zum Transport von Kälbern sein. Zudem möchten die Organisationen rechtliche Änderungen anstoßen und bis dato ergänzende Mindestanforderungen durchsetzen. Dazu zählen unter anderem:
- Kälber sind bis zum Abschluss der 4. Lebenswoche nicht transportfähig.
Die Transportdauer nicht abgesetzter/nicht entwöhnter Kälber darf acht Stunden nicht übersteigen.Nicht abgesetzte Kälber dürfen vom Herkunftsbetrieb bis zum endgültigen Bestimmungsort über maximal eine Sammelstelle befördert werden. Sie müssen dort bedarfs- und verhaltensgerecht gefüttert und getränkt werden.
Kälber dürfen erst dann mehr als acht Stunden transportiert werden, wenn sie ihren Bedarf für Erhaltung und Aufbau über Festfutter und Wasser decken können. Also frühestens nach dem Absetzprozess. Kälber dürfen nicht erst für den Transport abgesetzt werden.
Ausgenommen sind Transporte zu einem Haltungsbetrieb in bis zu 50 km Entfernung, die vom Landwirt im eigenen Fahrzeug durchgeführt werden.
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von Nikolaus Berg
Kälbertransport
Ich glaube nicht daß der Wert der Kälber steigt sie werden vielleicht 50 Euro teurer das Frist aber das Kalb auch und wenn dann noch ein Mal ein Tierarzt hinzu muss langt es noch nicht Mal Ich kaufe aus der Region Umkreis 100 km Kälber zu sollte das wirklich auf 50 km beschränkt ... mehr anzeigen werden mach ich kleiner da das um stellen der 4 Wochen Altekälber von Kuhmilch auf Austauscher immer Probleme macht da der Pansen schon etwas mit arbeitet und die mir dann die angesauerte Milch nicht Saufen und es bis zur völligen Verweigerung kommt weniger anzeigen
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von David Ziegler
Einfache Rechnung
Hier versuchen sich die Tierärzte mit dem Verweis auf den Tierschutz Einnahmen zu generieren. Es gehen jährlich ca. 500-600.000 Kälber von Deutschland in die Niederlande. Wenn diese je zwei Wochen länger in deutschen Ställen bleiben müssten vor dem Export, liegt der deutsche ... mehr anzeigen Kälberbestand um mehr als 20.000 Kälber höher. Diese werden dann von einem deutscher statt ein niederländischer Tierarzt ärztlich betreut und versorgt. Und es sind schließlich die deutschen und nicht die niederländischen Tierärzte die die BTK und die TVT vertritt. Es ist immer einfach Forderungen aufzustellen, die andere zu bezahlen haben, und noch viel einfach, wenn man selbst daran verdient. weniger anzeigen
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von Wilfried Brade
Lieber Herr Ziegler, Ihre Rechnung enthält allerdings einen großen Denkfehler
Der Transport - vor allem über längere Zeit - sehr junger Kälber ist ein besondere Stresssituation, die 14-Tage-alte Kälber generell schwerer verkraften als 4-Wochen-alte Kälber. Genau dies führt notwendigerweise zu weiteren tierärztlichen Behandlungskosten, die durch dringende ... mehr anzeigen Umsetzung dieses sehr empfehlenswerten Papieres genau vermieden werden könnten. Mit deutlichen Worten: die Tierarztkosten sinken! Was in der Tat anzuerkennen ist: die Arbeitsbelastung in den Milchkuhhaltungen steigt. Folglich müssen die Kosten für jedes ältere Kalb steigen. Und das ist gut so! Denn die Preismisere für (männliche) Holstein-Kälber deckt - wie Herr Rößle ja schon klar kommentierte - kaum die Besamungskosten. Deshalb: die großen Kälberhändler - beginnend aus der Holsteinszene (Masterrind, RUW, Vost, OHG RA, RBB u.a.) - müssen genau Ihren Bauern faire Preise bieten, damit IHRE Produkte, die Sie ja durch IHRE Bullenempfehlungen (und oft IHREN angestellten Besamungstechnikern) mit produziert haben, endlich fair bewertet werden. Ich bleibe dabei - trotz größter Anfeindung - die Zuchtorganisationen tragen hohe Mitschuld an dieser Misere und verstecken sich wieder einmal auffällig .....! Die vielen, hochmotivierten Tierärzte in praxi suchen genau deshalb nach einer Lösung! Sie sind nicht die Ursache dieser Misere sondern handeln aus Ihrem Berufsverständnis heraus! Deshalb: die Pott's, Hartmann's, Warder's und Co sind gefordert...und schweigen lieber wieder einmal! weniger anzeigen
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von Steffen Hinrichs
Natürlich auch für 50 €
Ironie off
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von Dietmar Weh
Noch mehr Arbeit für den Abdecker!
Das ist ein Bärendienst für den Tierschutz und der vermehrt erhoffte Geldsegen der Tierärzte bleibt dann wohl auch aus. Das doch immer andere uns Vorschriften machen wollen kotzt mich so langsam an.
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von Werner Albrecht
Brade Beratungsbüro
Als Veterinär sollten Sie schon wissen das bei Transporten die Tiere ordnungsgemäß versorgt werden. Sie versuchen es den obigen Zucht Organisationen Versäumnisse in die Schuhe zu schieben die sie nicht begangen haben. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los das die aus der ... mehr anzeigen Situation einen finanziellen Vorteil ziehen wollen. weniger anzeigen
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von Wilfried Brade
Sie irren sehr, Herr Albrecht,
ich schiebe den Zuchtorganisationen, speziell im Holsteinbereich, und einigen weiteren zugehörige Verbände (BRS, DGfZ) einschließlich dem BMEL nicht nur diese nun jahrelang praktizierten Versäumnisse in die Schuhe.....Ich halte Sie in der Tat für mitverantwortlich für diesen ... mehr anzeigen unhaltbaren Zustand im Kälberhandel, denn speziell Masterrind oder RUW oder Vost ...oder... sind die größten organisierten Kälberhändler in Deutschland... Und gehe sogar gern noch einen deutlichen Schritt weiter: die leider äußerst geringe Wertschätzung der (männlichen) Holstein-Kälber ist eine direkte Folge einer einseitigen Zuchtauslese, speziell im Holstein-Besamungsbullenbestand. Deshalb unterstütze ich diese Empfehlung aus der Tierärzteschaft; gern -trotz größer Anfeindungen seitens der Zuchtverantwortlichen aus Verden, Münster oder Osnabrück - weiter vorrangig ehrenamtlich! weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Ich finde
2 Wochen auch zu früh und gebe sie erst mit 3 Wochen ab. Im Moment deckt der Verkaufspreis gerade mal die Besamungskosten ab. Was für ein Wahnsinn.
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von Wilfried Brade
Ein wichtiger und vor allem richtiger Vorschlag seitens der Tierärzte, der übrigens auch längst überfällig war!
Damit erhöht sich gleichzeitig der Wert eines Kalbes. Auch wenn es für die Milchkuh haltenden Landwirte - und mehr noch für die Viehhändler- erst einmal (scheinbar) hart ist. Es ist im Interesse des Tierwohls der Kälber genau aus der Milchkuhhaltung. Es ist nur richtig, die mit viel ... mehr anzeigen Enthusiasmus erzeugten hochwertigen Kälber bis zum Abschluss der 4. Lebenswoche als nicht transportfähig zu bewerten! Vor allem sollten deshalb die großen Viehhändler - wie Masterrind, RUW, Vost und andere - nun mit positivem Beispiel vorangehen. Herr Dr. Pott (Masterrind) und Herr Dr. Hartmann (RUW) oder oder...oder ....gehen Sie endlich einmal mit einem positiven Beispiel voran und schauen Sie nicht immer nur auf das Geld Ihrer Landwirte...... Es sind Ihre mit Hochglanzkatalogen beworben Zuchtprodukte. Als Zuchtorganisationen sollten Sie nun endlich einmal zeigen, was Ihnen ihre Zuchtprodukte wirklich wert sind. Züchtung bedeutet eben nicht nur den schnellen Spermaverkauf......Und schließlich kann ich dem 'lahmenden' Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) in Bonn oder der in praxi völlig unwirksamen DGfZ in Bonn und ihren Entscheidungsträgern nur empfehlen, eine gleichartige Position wie die Bundestierärztekammer einzunehmen und jetzt einen gleichlautenden Beschluss herbeizuführen. Hier sind Sie, Herr Dr. J. Baltissen, oder Frau Dr. B. Bongartz endlich mal gefordert, tatsächlich etwas für das Tierwohl zu tun und nicht nur zu schwatzen... Ich freue mich auf Ihre Antworten aus Verden, Münster oder Bonn; am besten gleich hier in 'Top agrar'!. Mehr noch: auch aus dem BMEL und ihren großen Instituten in Celle, Mariensee oder Dummerstorf ist dringend handeln angesagt! Vielzulange wurde genau in diesen Instituten geschlafen und/oder der 'Hobbyforschung' nachgegangen. Wie war erst kürzlich in einer Pressemitteilung aus dem FBN Dummerstorf unter dem Direktorat von Herrn Prof. Wimmers zu lesen: Ziegen sind lernfähig. O.k., dass wußte auch schon unsere Großeltern. Aber Sie vermieden es auch, nicht abgesetzte/nicht entwöhnte Kälber stundenlang durch Europa zu transportieren. Und auch dem BMEL kann man nur empfehlen: handeln ist angesagt! Das Positionspaper der Tierärzteschaft bringt ein hoch aktuelles Tierschutzproblem endlich klar auf den Punkt: das große Leiden unserer jüngsten (männlichen) Kälber aus der Milchrinderhaltung! Dr. Wilfried Brade, Norddeutsches Tierzuchtberatungsbüro weniger anzeigen
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