In Mastställen sollten besser Gummiböden als Betonspalten verlegt werden. Diese Empfehlung sprach Dr. Frank Zerbe vom Friedrich-Loeffler-Institut auf dem Bullenmast-Seminar auf Haus Düsse aus.

Er bezog sich auf eine aktuelle Studie, in der die Bullen entweder auf Betonspalten oder auf Spalten mit Gummiauflage gemästet wurden. Ergebnis: Die Tiere auf Betonspalten hatten deutlich mehr Trittverletzungen am Schwanz, mehr Karpalgelenksschäden und die Hälfte der Tiere hatte Probleme beim Aufstehen und Abliegen. Zudem lagen die Tiere im Vergleich zu den Tiere auf Gummiböden deutlich länger und standen seltener auf. Dadurch sank die Futter- und Wasseraufnahme. Bei den Tieren auf Gummiböden war das effektive Hornwachstum (Wachstum - Abrieb) höher. Deshalb hatten sie längere Klauen und mehr Überwachsungen am Tragrand. Zudem verschmutztem sie bei geringerem Flächenangebot stärker.

Allerdings konnten die Bullen auf Gummiböden im Vergleich zu den Tieren auf Betonspalten keine signifikant höheren Tageszunahmen erreichen.

Positive Erfahrungen mit der Mast auf Gummiböden hat auch Werner Müsch von Haus Düsse gesammelt. Seiner Kalkulation zufolge rechnet sich die Investition in die Gummimatten, wenn die Tiere 40 bis 50 Gramm höhere Tageszunahmen erreichen.

Deutlich kritischer sah dies Alfons Tempelmann von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: "Die Gummiauflagen kosten etwa 60 bis 80 € pro m2. Das schlägt direkt auf die Wirtschaftlichkeit durch!"