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Bullenmast: Tierwohl kostet Geld

Die Rentabilität vieler Bullenhalter ist gefährdet: Preise sind unterirdisch, Futter teuer. Dazu kommt die niedersächsische Leitlinie für Mastrinder. Ihre Umsetzung macht die Mast evt unwirtschaftlich

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Alina Schmidtmann vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Die Bullenmäster bekommen es im Moment knüppeldicke. Die Preise sind seit Monaten schlecht, die neue Düngeverordnung ist beschlossen und die Angst vor Futterknappheit sitzt im Nacken. Dazu kommt die Tierwohldiskussion. Diese Mischung ist für viele Bullenhalter existenzgefährdend.

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Niedersächsische Tierschutzleitlinie auch in NRW?

Die niedersächsische Landesregierung hat im Herbst 2018 die Tierschutzleitlinie für Mastrinder erlassen. Bullen sollen im Sinne des Tierkomforts mehr Platz und weiche Liegeflächen haben. In NRW gilt diese Leitlinie nicht, trotzdem fordern einzelne Amtsveterinäre die Einhaltung der niedersächsischen Standards.

Wenn die Bullenmast zukunftsfähig sein will, geht das auf Dauer nicht mit Betonvollspalten. Allerdings muss die Bullenhaltung rentabel bleiben, wenn langfristig deutsche und nicht argentinische Steaks auf den Tellern landen sollen. Jeder Landwirt ist bereit, höhere Tierwohl-Standards umzusetzen, wenn sie sich rechnen.

Doch genau da liegt das Problem: Mehr Platz und weiche Liegeflächen kosten viel Geld. Im schlimmsten Fall wird die Mast unrentabel. Was muss also passieren, damit die Mast von deutschen Bullen konkurrenzfähig bleibt?

Vorschläge der Borchert-Kommission

Für Bullenmäster ist entscheidend, dass Verbraucher mehr Geld für Tierwohl bezahlen. Passiert dies nicht, steht die Zukunft der Bullenmast auf der Kippe.

Lösungsmöglichkeiten hat die Borchert-Kommission schon präsentiert:

  • Investitionsförderung für Umbaumaßnahmen: Landwirte müssen die Chance haben, Altgebäude an die neuen Tierwohlstandards anzupassen. Die Ausgaben für Gummiauflagen oder Schalentränken sollte der Staat fördern, genauso wie Beschäftigungsmaterial. Auch stallbauliche Veränderungen, wie Paddocks am Stall, sollten ohne viel Bürokratie ­möglich sein. Wer Tierwohl will, muss eventuell Abstriche beim Umweltschutz hinnehmen. Diesen Zielkonflikt muss die Regierung endlich beheben.



  • Tierwohlabgabe: Es muss eine dauerhafte finanzielle Unterstützung für Fleischproduktion aus artgerechter Haltung geben. Der Erzeuger braucht ein höheres Einkommen, als der aktuelle Marktpreis hergibt. Nur, wenn die Bundesregierung deutschlandweit einheitliche Standards schafft, gibt es keine Wettbewerbsverzerrungen. Dafür sind vernünftige und praktikable Vorschriften Voraussetzung.

Gerade in der Corona-Krise hat die Ernährungs- und Versorgungssicherheit einen neuen Stellenwert bekommen. Rindermast muss zukünftig rentabel sein. Sonst wandert sie ins Ausland ab.

Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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