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Bullship – das „ebay“ des Viehhandels

Digitales Ein- und Verkaufen ist auf dem Vormarsch. Nur im Viehhandel tut sich bisher wenig. Das soll die neue Online-Viehhandelsplattform Bullship ändern. Sie hat Vorteile für Bauern und Händler.

Lesezeit: 5 Minuten

Im Viehhandel läuft heute noch vieles wie vor 30 Jahren. Dabei gelten die Vorteile des Onlinehandels auch für das Viehgeschäft:

  • Reichweite: Man spricht viele neue potenzielle Interessenten an.
  • Zeitersparnis: Eine Anzeige reicht, um Hunderte Käufer bzw. Verkäufer gleichzeitig zu informieren.
  • Markttransparenz: Der offene Zugang macht das Vergleichen von Angeboten leicht.

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Vor allem der letzte Punkt dürfte Landwirten gefallen, die nur selten handeln. Wer viermal im Jahr Kälber verkauft, tut sich schwer, den fairen Preis zu finden. Die neue Online-Viehhandelsplattform des Landwirtschaftsverlags Münster, zu dem auch top agrar gehört, bringt die Rinder ins Netz: www.bullship.de

Kostenlos Anzeigen schalten

Bullship ist ein Online-Marktplatz für Lebend- und Schlachtvieh. Anzeigen werden einfach über eine App auf dem Handy erstellt. Wer über die Bullship-App Anzeigen aufgibt, muss sich nur registrieren. Die Nutzung ist kostenlos.

Die App ist für den Rinderhandel optimiert. Nutzer wählen zwischen Nutz-, Schlacht-, Zucht- und Jungvieh und können weitere Infos ergänzen:

  • Rasse, Geschlecht, Alter etc.
  • Zertifikate (Bio, IBR-frei, QS etc.)
  • Preisvorstellung
  • Abholzeitraum

Die Fotos für eine Anzeige lassen sich leicht mit dem Handy machen und über die App einstellen. Sobald sich jemand für ein Angebot interessiert, kann er per Anruf, WhatsApp oder Chat den Anbieter erreichen. Probieren Sie es einfach mal aus!

Was Praktiker über Bullship denken, lesen Sie in den folgenden Reportagen:

„Der Markt wird transparenter“

Als Fresseraufzüchter braucht Andreas Brinkmann Abnehmer. Die findet er neuerdings über Bullship.

Der niedersächsische Rinderhalter Andreas Brinkmann kauft auf bayrischen Viehmärkten regelmäßig männliche Fleckviehkälber, um sie dann auf gut 200 kg Lebendgewicht zu bringen. Anschließend verkauft er die meisten Fresser an Bullenmäster weiter. Es stehen meist um die 230 Kälber in seinen Strohställen. „Bisher habe ich meine Fresser oft über Stammhändler oder an bekannte Bullenmäster verkauft“, erklärt Brinkmann. Das funktioniere gut, er sei aber auch offen für neue Abnehmer. Dafür sei Bullship ideal. „Ich komme so bequem an neue Interessenten“, erklärt der 52-Jährige.

Obwohl die App erst seit Kurzem am Markt ist, hat Brinkmann bereits fünfmal seine Fresser über die digitale Plattform vermarktet. Die Kontaktaufnahme der Interessenten habe zuverlässig funktioniert. „Bei mir melden sich je zur Hälfte Mäster und Händler“, berichtet er. Brinkmann gefällt auch die einfache Bedienung der App. Sie sei gut strukturiert und Angebote und Gesuche ließen sich mit wenigen Klicks erstellen. Großen Wert legt er auf die Bilder in den Anzeigen. Er ist froh, dass man mit der App nun Fotos mit dem Handy im Stall machen und direkt einstellen kann.

Neben den Kontakten kommt es dem spezialisierten Rinderhalter aber auch auf eine bessere Marktübersicht an. „Ich kann selbst schnell Vergleichsangebote sichten“, erklärt Brinkmann. Er wünscht sich deshalb, dass die App bekannter wird und noch mehr Anzeigen dort zu finden sind. Er ist überzeugt, dass das für die Markt- und Preistransparenz sehr gut sei. Ob er durch Bullship nun auch mehr Geld für seine Fresser erlöst, lässt er offen. Ein Preisvergleich zum traditionellen Verkauf sei schwer, weil die Fressernachfrage sehr schwankt. „Schlechter werden meine Verkaufspreise dadurch sicherlich nicht“, scherzt der erfahrene Aufzüchter. „Wir werden unsere Fresser weiterhin über Bullship anbieten“, stellt er klar.

„Ich finde schnell neue Kontakte“

Henrik Dieker nutzt Bullship vor allem für Gelegenheitskäufe. Er sieht aber auch Nachteile.

Der 28-jährige Henrik Dieker aus dem münsterländischen Sassenberg handelt seit vielen Jahren Schlacht- und Nutzvieh. Pro Woche verlädt Dieker bis zu 300 Rinder. Er stieß vor vier Monaten durch einen Bekannten auf die Onlineplattform Bullship. Damals suchte er Fresser für einen seiner Mäster. „Ich bin so auf einen Aufzüchter in meiner Region gestoßen“, berichtet Dieker. Die guten Bilder in der Anzeige hätten ihn angesprochen und so kaufte er die Fleckviehtiere. Ohne Bullship wäre er wohl nicht auf den Aufzüchter gekommen. „Die Fresser waren allerdings auch nicht billig“, gibt Dieker zu. Er habe sie aber dringend für einen Kunden gebraucht.

Dieker hält die Bullship-App für eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Er sieht die Transparenz aber auch kritisch. „Der Viehhandel ist ein Traditionsgeschäft“, erklärt der erfahrene Händler. Über Jahrzehnte sei er mit vielen Landwirten vertrauensvoll verbunden. Diese Strukturen würden durch den Onlineviehhandel gestört. „Jeder Händler kann auf eine Anzeige reagieren“, erklärt Dieker. Dadurch schaffe man sich zusätzlichen Konkurrenzdruck auf einem sehr umkämpften Markt. Er bezweifelt auch, dass sich das für die Landwirte immer lohne. „Bauern, die zwischen vielen Händlern hin und her springen, haben es bei Marktdruck besonders schwer. Das hat doch der Schweinestau gezeigt“, erklärt Dieker. Eine langjährige Zusammenarbeit sei in schwierigen Phasen viel wert.

Er glaubt auch nicht, dass Schlachtvieh bei Bullship eine große Rolle spielen wird. Dort seien die meisten Bauern gebunden. „Aber für Nutzvieh werde ich weiterhin regelmäßig dort reinschauen.“ Er kann sich gut vorstellen, dass die Zahl der Anzeigen steigt, wenn die App bekannter wird. „Sie ist übersichtlich und einfach zu bedienen“, sagt Dieker. Wer ebay-Kleinanzeigen kennt, hat mit Bullship kein Problem. Der Schritt zum Onlineviehhandel sei deshalb sehr kurz.

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