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Butter- und Käsepreise geben Lichtblick

Die Aussichten für die deutschen Milcherzeuger haben sich gegenüber Ende 2017 zwar etwas verbessert, bleiben auf längere Sicht aber getrübt. Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB), gab auf dem Vieh- und Fleischtag in Koblenz einen Überblick zum aktuellen Milchmarkt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Aussichten für die deutschen Milcherzeuger haben sich gegenüber Ende 2017 zwar etwas verbessert, bleiben auf längere Sicht aber getrübt.


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Wie die Geschäftsführerin der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB), Monika Wohlfarth, auf dem Vieh- und Fleischtag in Koblenz berichtete, bietet derzeit vor allem die Erholung der Butter- und Käsepreise einen Lichtblick. Das ungewöhnlich hohe Niveau der Butterpreise stütze die Milchverwertung insgesamt. Allerdings wachse die Milcherzeugung innerhalb der Europäischen Union in diesem Jahr voraussichtlich um 2,0 Mio. t, wobei sich der Anstieg auf das erste Halbjahr konzentrieren dürfte. In der zweiten Jahreshälfte sei angesichts der dann wieder niedrigeren Milchpreise von einer Stagnation der Milchanlieferungen auszugehen.


Gleichzeitig nehme der Konsum von Milchprodukten und vor allem Trinkmilch in der EU tendenziell ab. Die zusätzlichen Mengen können der Marktexpertin zufolge nur im Export untergebracht werden. Gleichzeitig wachsen aber die Milcherzeugung in den USA und auch die dortigen Bestände. Das lasse von dieser Seite ein aggressives Angebotsverhalten am Weltmarkt erwarten. Der starke Euro verteuere außerdem die EU-Exporte.


Innerhalb der Gemeinschaft nehme die Eigenversorgung von Importländern zu, ebenso protektionistische Tendenzen. Die hohen Bestände an Magermilchpulver belasteten den Markt in der Ländergemeinschaft weiterhin.


Ein Lichtblick ist laut Wohlfarth das prognostizierte stärkere Wachstum der Weltwirtschaft, woraus sich grundsätzlich ein positives Nachfragevorzeichen am Weltmarkt ableite. Das Angebot aus Neuseeland entwickle sich zudem derzeit rückläufig, was Exporte der EU begünstige. Auch Südamerika exportiere weniger als in der Vergangenheit. Die höheren Rohölpreise dürften der Expertin zufolge ebenfalls die Nachfrage stützen, da die damit verbundenen höheren Erlöse sich förderlich auf das Kaufverhalten bei Milcherzeugnissen in den erdölexportierenden Ländern auswirkten. Auch die Importnachfrage in China werde in diesem Jahr wahrscheinlich wieder steigen.

 

China importiert mehr Trinkmilch

Im vergangenen Jahr hat der Welthandel mit Milchprodukten nach Angaben der ZMB-Geschäftsführerin insgesamt stagniert. Gewachsen sei jedoch der Handel mit Magermilchpulver, nämlich um fast 200.000 t auf rund 2,2 Mio. t. Weniger gehandelt worden seien dagegen Vollmilchpulver und Butter; das habe in letzterem Fall aber an der eingeschränkten Verfügbarkeit gelegen. Das Milchangebot in den Exportländern sei 2017 insgesamt um 4,3 Mio. t und damit wieder in etwa so stark gestiegen wie 2015, während sich das Plus 2016 auf nur 200.000 t belaufen habe. Das Wachstum konzentrierte sich laut Wohlfarth weitestgehend auf die Nordhalbkugel. Neuseeland habe seine bisherige Höchstproduktion 2014 erreicht; seitdem sei die dortige Produktion nicht mehr gewachsen, bedingt durch gestiegene Umweltanforderungen, schlechte Witterungsverhältnisse und niedrigere Milchpreise. Unterdessen sei auch in China die Milcherzeugung in den vergangenen zwei Jahren leicht gesunken und habe 2017 laut vorläufigen Zahlen 35,7 Mio. t erreicht, nach 36,0 Mio. t im Vorjahr und noch 37,5 Mio. t im Jahr 2016. Seit 2016 wüchsen die chinesischen Importe wieder; eingeführt werde dabei verstärkt Butter, Käse und vor allem Molkenpulver. Vollmilchpulver scheine das Niveau von 2014 indes nicht mehr zu erreichen. Auch die Importe von abgepackter Trinkmilch, vor allem in kleinen Packungen, hätten zugelegt.

 

Breite Spanne bei den deutschen Milchpreisen

Innerhalb der EU hat 2017 nach Angaben der Berliner Marktexpertin Irland bei der Milchproduktion besonders kräftig zugelegt, nämlich um 633.000 t. Das Vereinigte Königreich habe ein Plus von 591.000 t verbucht und Polen 508.000 t, gefolgt von Italien mit 414.000 t. Das Gesamtwachstum innerhalb der EU habe sich auf 2,7 Mio. t belaufen. Motivator dieses Wachstums seien vor allem die deutlich höheren Milchpreise gewesen. Eine Überraschung habe es in den Niederlanden gegeben. Hier sei es den Milchbauern gelungen, trotz geringerer Tierbestände das Milchaufkommen auf Vorjahresniveau zu halten. In Deutschland habe die Produktion um 61.000 t abgenommen. Wie sich die Entwicklung hierzulande in diesem Jahr gestalte, sei noch ungewiss, so Wohlfarth. Den größten Einfluss dürften die Milchpreise haben. Derzeit sei die Preisspanne sehr groß, was für regional unterschiedliche Anreize zur Leistungssteigerung sorge.

 

Massiver Lieferzuwachs bei Biomilch

Unter Druck geraten könnte Wohlfarth zufolge der Markt für ökologisch erzeugte Milch. Hier sei ein „massiver Zuwachs“ der angelieferten Mengen zu beobachten; 2017 habe sich das Plus in Deutschland auf 18,4 %, in Österreich auf 12,9 % und in Frankreich auf 13,9 % belaufen. Allerorts habe sich der Produktionsanstieg insbesondere auf Ende 2017 konzentriert. In diesem Jahr scheine sich diese Entwicklung fortzusetzen. Es sei unsicher, ob der Markt die wachsenden Biomilchmengen weiterhin zu gleich bleibenden Preisen aufnehme. Der Anteil an der Gesamtanlieferung belaufe sich derzeit auf 3,0 %.

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