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topplus Halbjahrespressekonferenz LV Milch NRW

Corona und der Milchmarkt: Unsicherheiten und neue Chancen

Die Milchbranche wird gestärkt aus der Krise rausgehen, dennoch setzt sich der Strukturwandel weiter fort, so das Fazit der Halbjahrespressekonferenz. Die Märkte stabilisieren sich wieder.

Lesezeit: 3 Minuten

„Prognosen lassen sich besonders in der jetzigen Situation schwer stellen“ antwortete Dr. Rudolf Schmidt auf die Frage, wie sich der Milchpreis im zweiten Halbjahr entwickeln würde. Während der Milchpreis 2019 etwa bei 33,6 ct/kg gelegen habe, vermutet der Geschäftsführer der Landesvereinigung Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW), dass sich der diesjährige Milchpreis etwa bei 30 ct/kg einpendeln könnte.

Zuvor stellte Schmidt die Marktentwicklungen des ersten Halbjahres 2020 vor: Sowohl in Deutschland als auch in der EU stieg die Anlieferungsmenge. „Nordrhein-Westfalen liegt mit 3,3 % mehr Milch als im Vorjahr nochmal deutlich über dem Bundesschnitt“, so der Geschäftsführer. Einen konkreten Grund für die Mengensteigerung konnte weder er noch Hans Stöcker, der rheinische Vorsitzende von LV Milch NRW, benennen. Vermutlich sei das Wachstum der Effizienzsteigerung auf den Betrieben geschuldet. Es sei allerdings kein Problem die produzierte Menge auch am Markt unterzubringen, erklärte Stöcker. „Die Molkereien suchen nach neuen Absatzwegen. Das bietet auch Chancen. Ich bin sicher, dass die Branche gestärkt aus der Coronakrise rausgeht“, so sein Standpunkt. Er sprach sich gegen eine freiwillige Mengenreduzierung aus:

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Das Coronageschehen veränderte auch das Einkaufsverhalten der Bevölkerung: Im Januar und Februar habe sich der Trend ähnlich wie im Vorjahr abgezeichnet. „Im März gab es dann den Corona-Effekt mit Absatzsteigerungen von 10 bis 20 % bei Milch und Milchprodukten im Handel“, erklärte Schmidt. Besonders Bio-Trinkmilch und Weidemilch profitierten jeweils von einem starken Wachstum. „Allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau“, stellte er klar.

Während einige Molkereien, besonders im Trinkmilchbereich, von der verstärkten Nachfrage im Handel profitierten, stünden andere Milchverarbeiter stark unter Druck, schilderte der Geschäftsführer. Besonders betroffen seien solche, die Großgebinde für Gastronomiebetriebe oder Standardware herstellten.

Der Auszahlungspreis liege derzeit bei etwa 30 ct/kg. „Das ist für die Milcherzeuger alles andere als kostendeckend“, so Schmidt. Die Situation am Milchmarkt und die nicht vorhersehbare Entwicklung des weiteren Corona-Geschehens führe zu Unsicherheit in der Branche, Hofnachfolger ließen sich nur schwer finden. Schmidt und Stöcker waren sich einig: „Der Strukturwandel wird weitergehen. Ob es einem gefällt oder nicht.“

Neuer Milchweg eröffnet

Die Halbjahrespressekonferenz der LV Milch NRW fand in Attendorn (Nordrhein-Westfalen) statt. Der Grund für die Standortwahl im Sauerland war der neue Milchwanderweg, den Kuh Lotte und Bürgermeister Christian Pospischil eröffneten. Der Milchweg Attendorn ist ein 4 km langer Rundweg mit sechs Informationstafeln, die Einblicke rund um die Themen regionale Milch- und Landwirtschaft sowie Milch und Käse geben. Eine Schaukäserei ist ebenfalls Teil des Weges. Das Projekt soll das Image der Milchwirtschaft verbessern und zu mehr Wertschätzung beitragen. Mehr Informationen zu den NRW-Milchwegen finden Sie hier.

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