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Dairy Event 2020 im neuen Format

Gesunde Kühe und Kälber, Erfolg im Betrieb - Das war das Motto des Dairy Events digital, dem 160 Teilnehmer folgten. Hier ein Auszug aus den Vorträgen.

Lesezeit: 4 Minuten

Beim Dairy Event digital von top agrar und Südplus folgten 160 Teilnehmer an ihren Bildschirmen den Ausführungen von drei Referenten. Neben der Gesundhaltung von Kühen und Kälbern ging es um die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung.

Jungviehaufzucht - Aus Fehlern gelernt

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Johannes Schütte von der Sauerlandmilch GbR in Nordrhein-Westfalen beschrieb den Prozess, den sein Betrieb in den vergangenen Jahren im Bereich Jungviehaufzucht durchlaufen hat. Der Kuhbestand wurde auf 250 Tiere in einem neu gebauten Stall aufgestockt, während die Kälber weiter an verschiedenen Stellen auf dem Hof in Einzeliglus standen. „Das Hauptproblem an der Kälberhaltung war, dass sich die Arbeit nicht einfach genug erledigen ließ“, so Schütte. Zu viele Standorte, Orts- und Futterwechsel und zugleich keine klaren Strukturen und Arbeitsabläufe führten zu mehr kranken Kälbern und schlechten Zunahmen.

Der Betrieb entschied, gleiche Bedingungen für Kühe und Kälber zu schaffen und baute einen Jungviehstall. Dort standen die Kälber etwa ab der dritten Lebenswoche in größeren Gruppen mit Schlauchbelüftung. Doch der Luftaustausch im Stall funktionierte nicht wie geplant. Die Folge waren Lungenentzündungen und inhomogenes Wachstum. Inzwischen hat der Betrieb erneut in Kälberställe, sogenannte Optima Klima Ställe, investiert. Die Zunahmen der Kälber sind während der Optimierung der Kälberhaltung stetig gestiegen. Bei der Fütterung gehören Hygiene und Pingeligkeit zu den wichtigsten Voraussetzungen für gesunde Kälber und gute Zunahmen, so Schütte. So müssten die Nuckeleimer und die Milch selbst immer sauber sein und Milchtemperatur und die Dosierung des Milchaustauschers auf Grad bzw. Gramm genau stimmen.

Der Optimierungsprozess der vergangenen Jahre zeigt sich auch in den aktuellen Kennzahlen des Betriebs. So sank das Erstkalbealter von 27 Monaten auf 24,2 Monate. Die Leistung der Färsen in der ersten Laktation liegt inzwischen bei 10.600 kg und die Abgangsleistung der Kühe bei 48.560 kg Milch.

Die Zahlen kennen und verknüpfen

Im zweiten Vortrag sprach Frank Achelpöhler vom Beratungsring Hagen-Stubben in Niedersachsen über die Möglichkeiten, mit Milch Geld zu verdienen. Voraussetzung dafür ist, den aktuellen Status des Betriebes realistisch zu bewerten. Dafür erläuterte Achelpöhler den Einsatz eines Liquiditätsplans, der nach der Eingabe von Einnahmen, Ausgaben und Kapitaldiensten anzeigt, welcher Milchpreis für den Betrieb aktuell nötig ist. Liegt dieser weit über dem wirklich realisierten Milchpreis, ist klar, dass der Betrieb gegensteuern muss. Im ersten Schritt sollte dieser Laufzeiten von Krediten neu verhandelt. Im zweiten Schritt könnten dann Verbesserungen im Stall stattfinden.

Bei vermeintlichen Verbesserungen sollten Landwirte jedoch vorab bewerten, ob der zusätzliche Aufwand auch einen zusätzlichen Ertrag bringt. Dafür eigne sich zum Beispiel die Kennzahl „Income over feedcost“ (IOFC), die das Optimum zwischen Futteraufwand und Milchertrag beschreibt.

Um verschiedene Kennzahlen zu verknüpfen nutzen Berater in Dänemark das Programm SimHerd. Damit lassen sich die Zusammenhänge zwischen biologischen und monetären Zahlen darstellen. Was passiert z.B. wenn mein Betrieb die maximale Belegungszeit um drei Brunstintervalle verkürzt? In dem Beispielbetrieb beeinflusste dies die Milcherlöse und Schlachtkuherlöse positiv, während zugleich der Aufwand für die Aufzucht von Färsen zur Remontierung stieg. Insgesamt würde mit dieser Änderung der Erlös pro Kuh und Jahr um 29 € sinken.

Selektiv Trockenstellen - so gehts

Im dritten Vortrag sprach Dr. Christian Scherpenzeel vom Royal GD Animal Health in den Niederlanden von den niederländischen Erfahrungen zum selektiven Trockenstellen. In dem Nachbarland ist der vorbeugende Einsatz von Antibiotika nicht mehr erlaubt. So sind die Landwirte seit 2013 verpflichtet, ihre Kühe selektiv trockenzustellen, da antibiotische Trockensteller neben der Heilung bestehender Infektionen auch neuen Infektionen vorbeugen. Kühe mit weniger als 50.000 Zellen/ml und Erstkalbinnen mit weniger als 150.000 Zellen/ml dort keinen antibiotischen Trockensteller erhalten. Scherpenzeel hat beobachtet, dass sich die Denkweise von Landwirten und Tierärzten durch diese Vorgaben änderte. Inzwischen nutzten 60 % der Milcherzeuger interne Zitzenversiegler als zusätzliche Versicherung. Die durchschnittliche Zellzahl in der Tankmilch sank seit 2010 von 210.000 auf 180.000/ml. Zugleich sank der Anteil der Kühe mit subklinischer Mastitis um 3 auf 18 %.

Mehr vom Dairy Event digital 2020 lesen Sie in den kommenden Ausgaben von top agrar und Südplus.

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