Danone weist Vorwürfe zum Öko-Joghurtbecher zurück
Um den neuen Joghurtbecher der Marke Activia von Danone ist ein Streit entbrannt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), ein klageberechtigter Verbraucherschutzverband, hat Danone wegen irreführender Werbung für den neuen Activia-Joghurtbecher aus Bioplastik abgemahnt.
Um den neuen Joghurtbecher der Marke Activia von Danone ist ein Streit entbrannt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), ein klageberechtigter Verbraucherschutzverband, hat Danone wegen irreführender Werbung für den neuen Activia-Joghurtbecher aus Bioplastik abgemahnt.
Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) belege, dass Joghurtbecher aus sogenanntem Biokunststoff keine gesamtökologischen Vorteile gegenüber herkömmlichen Plastikbechern hätten, erklärte die DUH. Deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte „einen Stopp der Verbrauchertäuschung“ und kündigte Klage gegen Danone an. Resch erklärte, ein Vorteil für den Biokunststoffbecher lasse sich nur dann errechnen, wenn einzelne Wirkungskategorien aus der Gesamtbetrachtung herausgerissen würden.
Danone habe sich entsprechend die Kategorien „Klimawandel“ und „fossiler Ressourcenverbrauch“ ausgesucht. Andere Wirkungskategorien, bei denen der Kunststoff Polymilchsäure (PLA) deutlich schlechter abschneide, würden hingegen verschwiegen.
Die Danone GmbH Deutschland wies die DUH-Vorwürfe zurück. Die Aussagen zu einer verbesserten Umweltfreundlichkeit der PLA-Verpackung von Activia seien absolut korrekt. Der Becher sei umweltfreundlicher, weil er aus nachwachsenden Rohstoffen - konventionellem Mais - bestehe und so die fossilen Ressourcen schone. Deren Verbrauch werde um 43 % vermindert. Der neue Becher verursache 25 % weniger CO2-Emissionen als der bisher genutzte Plastikbecher. Zudem biete er die Möglichkeit für einen industriellen geschlossenen Recyclingkreislauf. Alle Angaben belege die Ökobilanz, die vom IFEU berechnet worden seien, betonte Danone.
Als ebenfalls gegenstandslos wies das Unternehmen den Vorwurf zurück, seine Aussagen hinsichtlich der Entsorgung der Activia-Joghurtbecher aus PLA seien irreführend. „Wie die DUH selbst sagt, weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die PLA-Becher derzeit noch nicht einem separaten Recyclingsystem zugeführt werden. Dies begründet sich darin, dass es derzeit noch keine ausreichende Menge PLA gibt, um einen solchen separaten Kreislauf zu initiieren“, so Danone. Gemeinsam mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) werde angestrebt, weitere Unternehmen zu finden, um einen solchen Kreislauf zu begründen. Derzeit werde der PLA-Becher noch über das duale System entsorgt. (AgE)
Die Redaktion empfiehlt
-
EU-27: Absatz von Milchprodukten am Weltmarkt 2022 deutlich gesunken
-
Landwirtin stellt klar: Digitalisierung muss Mehrwert schaffen
-
Milchpreiszuschläge: Lohnt sich die Umstellung auf Tierwohlmilch überhaupt?
-
Kritik an Tierhaltung: "Heute Holland - morgen wir?"
-
Tipps für das Energiesparen im Milchviehstall
-
Tierwohl: Hoher Preis für politisches Kalkül
-
EU-Kommission genehmigt Özdemirs Tierhaltungskennzeichnung
-
Gesetzentwurf: Ausstieg aus herkömmlichen Biokraftstoffen schon ab 2024
-
Milchpreiszuschläge: Lohnt sich die Umstellung auf Tierwohlmilch überhaupt?
-
Langzeitkosten: Ökolandbau bei Umwelt- und Klimawirkungen dem konventionellem überlegen