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DBV diskutiert Sektorstrategie Milch

Der Bauernverband hat auf seinem Milchforum über die Sektorstrategie 2030 diskutiert. Die Teilnehmer tippen für Juli 2019 einen Milchpreis von 35 ct/kg.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Frage „Strategie 2030: Was brauchen unsere Milchbauern?“ stand beim Milchforum des Deutschen Bauernverbandes auf der Grünen Woche in Berlin im Mittelpunkt.

DBV-Leitlinie für eine Strategie 2030

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Eingangs erklärte Karsten Schmal, Milchpräsident des DBV, die Leitleitlinien für eine Strategie. Er stellte drei Kernpunkte vor und nannte direkt Handlungsfelder:

1. Wettbewerbsfähigkeit erhalten und Wertschöpfung für Milcherzeuger erhöhen

  • Ungenutzte Wertschöpfungspotenziale in Molkereien heben
  • Vermarktung von Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften straffen
  • Standardsetzung: Branchenverband etablieren
  • Absatz- und Innovationsförderung: Finanzielle Mittel der EU nutzen
  • Praxisgerechte Gestaltung von Tier- und Umweltschutz

2. Produktionsrisiken minimieren

  • Moderne und marktgerechte Gestaltung der Lieferbeziehungen
  • Bestehende staatliche Instrumente beibehalten
  • Gewinnrücklagen steuerlich erleichtern

3. Akzeptanz moderner Milchproduktion sichern

  • Bundesweite Kommunikation der Milchbranche etablieren
  • Weiterentwicklung der Milchproduktion über Branchenstandard QM-Milch
  • Akzeptanz für Branchenstandards unter Marktpartnern sichern (QM-Milch, Nachhaltigkeitsmodul)

BMEL begrüßt Vorstoß

Zuspruch kam vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Hans-Joachim Fuchtel. „Die Milchbranche steht vor großen Herausforderungen. Sie erfordern eine enge und schlagkräftige Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette Milch. Ich begrüße die Erarbeitung einer Milch-Branchenstrategie. Deren Inhaltsbestimmung obliegt den Akteuren der Wertschöpfungskette. Die Bildung eines Branchenverbandes kann Vorteile bei der brancheninternen und -externen Kommunikation und Willensbildung bieten. Entscheidend ist aber der stufenübergreifende Konsens der Akteure der Wertschöpfungskette. Als Nettoexporteur ist die EU-Milchbranche auf Exporte angewiesen. Die EU-Absatz­förderung kann sie hierbei unterstützen.“

Wie gemeinsame Strategie entwickeln?

Thomas Huber, Geschäftsführer der ToChange GmbH, ging unter anderen auf die Frage ein, welche Funktionen eine gute Strategie erfüllen müsse. Seiner Meinung nach muss sie Orientierung sowie Richtung geben, Energie und Durchhaltevermögen schaffen sowie das Handeln der Akteure einen und koordinieren.

Heinz Korte, Aufsichtsratsvorsitzender beim Deutschen Milchkontor (DMK), ist froh, dass ein Jahr, nachdem DMK-Geschäftsführer Ingo Müller das Ausarbeiten einer Sektorstrategie Milch vorgeschlagen habe, alle Verbände das Thema angenommen hätten. Es liegen vier Papiere dazu vor (Anmerkung der Redaktion: vom Milchindustrie-Verband, Deutschen Raiffeisenverband, Deutschen Bauernverband und Bundesverband Deutscher Milchviehhalter). Korte nannte als nächste Schritte, diese Papiere übereinander zu legen und Gemeinsamkeiten sowie Differenzen auszuloten. Wichtig sei eine externe Moderation. Huber verdeutlichte, dass beim Erstellen einer gemeinsamen Strategie nicht immer 100 % Zustimmung möglich seien, manchmal müssten bei Abstimmungen auch einfache Mehrheiten genügen, um den Prozess nicht scheitern zu lassen.

Was sind die Top-Themen?

Nachdem Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor des Instituts für Ernährungswirtschaft Kiel, die Grundlagen zur Gründung eines Branchenverbandes erklärt hatte, nannte zunächst Milchpräsident Karsten Schmal die wichtigsten Punkte, die unbedingt enthalten sein müssen. Seiner Meinung nach seien das die Standardsetzung, gesellschaftliche Diskussion, Tier- und Umweltschutz sowie die Wirtschaftlichkeit.

Heinz Korte ergänzte die Liste noch um die Themen Kommunikation, Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung. Und Korte sagte deutlich, was eine Branchenorganisation nicht kann: „Sie kann keine Mengenbegrenzung im Krisenfall leisten.“

Gemeinsame Absatzförderung

In einem unterhaltsamen Impulsvortrag zeigte Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaftindustrie, wie seine Branche von der Absatzförderung profitiert. Er nannte die Hürden bei Antragstellung und Kontrolle, aber auch die Möglichkeiten zur Verwendung der EU-Gelder. Und er verdeutlichte, dass dafür nicht zwangsläufig die Gründung eines anerkannten Branchenverbandes nötig sei.

Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel appellierte an die Milchbranche, das Abrufen dieser EU-Gelder zu prüfen. Denn bisher zahle Deutschland in diesen EU-Topf ein, die Gelder würden aber vornehmend in andere Länder fließen, beispielsweise Griechenland oder Frankreich.

Milchpreis-Tipp: 35 Cent im Juli 2019

Vor Beginn des Milchforums hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, den Milchpreis für Juli 2019 zu tippen. Der geschätzte Durchschnittspreis liegt bei rund 35 ct/kg – mit einer Spanne von 27 bis 43 ct/kg.

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