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DBV-Interview: „Die Milchbranche ist innovativ!“

Welche Herausforderungen derzeit diskutiert werden und warum es sich trotzdem lohnt, Milchviehhalter zu sein, erklären Entscheidungsträger des Bauernverbands im Interview.

Lesezeit: 13 Minuten

Die Stimmung auf den Milchvieh­betrieben ist schlecht. Wie steht der DBV seinen Mitgliedern zur Seite, Herr Schmal?

Karsten Schmal: Sie haben recht – die Laune ist im Keller. Die Erlöse sind mit 31 bis 34 ct/kg niedrig. Trotzdem glaube ich nicht, dass der Milchpreis allein die Ursache für die Unzufriedenheit ist. Ich rechne sogar damit, dass er anzieht. Wir produzieren weniger Milch als im Vorjahr. Es sieht so aus, als könnte es ein stabiles Jahr werden.

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Wenn nicht am Milchpreis, ­woran liegt es dann?

Karsten Schmal:Es ist zu viel, was ­gerade auf die Landwirte einprasselt. Die Düngeverordnung, Rote Gebiete, das Aktionsprogramm Insektenschutz, die TA Luft, die Milchgüteverordnung – die Reihe könnte man beliebig fortführen.Man hat das Gefühl, dass wir uns in Deutschland aus dem Wettbewerb herausnehmen. Wir schaffen Auflagen, die andere EU-Partner nicht in dem Umfang erfüllen müssen. Uns laufen die Kosten davon. Dazu kommt nach drei Jahren Dürre die schlechte Grundfutterversorgung. Die Reserven sind komplett aufgebraucht.

Der DBV ist bei einigen Mitgliedern ziemlich in die Kritik geraten. Was sind die Gründe?

Karsten Schmal: Wir müssen in unserer Außenkommunikation deutlich besser werden und besser kommunizieren, was wir erreicht und wo wir Erfolge haben und nicht, was wir gerade verhindert haben. Unsere Mitglieder müssen mitbekommen, was „die da in Berlin“ machen. Hier können wir von Land schafft Verbindung (LsV) lernen.

Land schafft Verbindung hat uns als DBV wachgerüttelt. - Schmal

Wie kann der DBV von LsV lernen?

Karsten Schmal: Ich glaube, dass LsV uns als DBV wachgerüttelt hat. Die Bewegung hat zusätzlich dazu geführt, dass sich mehr jüngere Menschen ­engagieren. An vielen Stellen bündeln DBV und LsV mittlerweile ihre Kräfte. Ich bin sicher, dass wir als Branche mit einer Stimme sprechen müssen. Nur gemeinsam sind wir stark! Allerdings muss ich dazu sagen, dass es auch einige LsVler gibt, mit ­denen man nicht zusammenarbeiten kann. Symbole wie die Schwarzen Fahnen in Berlin gehen aus meiner Sicht ­überhaupt nicht.

Frau Singer, Sie sitzen in der Borchert-Kommission. Wie weit ist die Arbeitsgruppe Rind (AG Rind)?

Christine Singer: Die AG Rind hat ­bisher achtmal getagt. In Kürze soll diese AG ihre Ergebnisse an die Mitglieder des Kompetenznetzwerks übergeben. Nach den ersten Sitzungen war ich noch skeptisch, ob wir die vielen verschiedenen Denkrichtungen unter einen Hut bringen. Inzwischen bin ich optimistisch, dass uns das gelingt.

Was liegt Ihnen bei Ihrer Arbeit in der AG Rind besonders am Herzen?

Christine Singer: Mir ist wichtig, dass wir möglichst viele Milchviehhalter mitnehmen. Viele Berufskollegen begrüßen es, das Tierwohl in der Rindviehhaltung weiter zu verbessern. Wie viele Landwirte am Ende mitmachen, hängt maßgeblich davon ab, welche Anforderungen auf sie zukommen. Wenn Vorgaben, zum Beispiel zu Laufgangbreiten, gemacht werden, die Betriebe nicht erfüllen können, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie machen nicht mit, oder sie reißen ihre Ställe ab und bauen neu. Sie können sich denken, für welche Lösung sich die meisten Betriebe entscheiden.

Sie haben Anfang des Jahres gesagt, dass Anbindehalter die Möglichkeit haben müssen, bis zur Rente weiter zu melken. Wie stehen die Chancen im Rahmen des Borchert-Prozesses?

Christine Singer: Die Tierschützer in der AG Rind sagen ganz klar, dass die Anbindehaltung in der Borchert-Richtlinie nichts zu suchen hat. Aus meiner Sicht müssen wir aber auch diesen Betrieben eine Perspektive geben. Die Lösung könnte sein, für Anbindebetriebe eine Kombihaltung vorzuschreiben. Die Kühe müssten zu festgelegten Zeitpunkten Bewegungsmöglichkeiten haben. Wenn wir keine Kompromisse eingehen, beschleunigen wir den Strukturwandel massiv. Ich erwarte in dem Fall sogar einen Strukturbruch. Ich finde, wir müssen flexibel bleiben. Wenn ein Landwirt ein bestimmtes Kriterium nicht erfüllen kann, dafür aber andere Tierwohlalternativen anbietet, darf das kein Ausschlusskriterium sein. Wir dürfen auch nicht vergessen: Die Borchert-Kommission hat von Anfang an gesagt, dass die Betriebe möglichst ohne größere Umbaumaßnahmen in die Stufe 1 hineinkommen.

Was kommt auf Kälber- und Bullenmäster sowie auf Mutterkuhhalter zu?

Christine Singer: Hierüber hat die AG noch gar nicht diskutiert. Ich als Milchviehhalterin scheide dann auch aus und mache Platz für Landwirte, die Kälber oder Bullen mästen bzw. Mutterkühe halten. Ich gehe in dem Bereich von schwierigen Diskussionen aus. Denn während wir im Kuhstall bereits strukturierte Bereiche ­haben – Liegeboxen, Laufgänge, Fressbereiche – ist das im Bereich der Kälber- und Bullenmast nicht der Fall.

Die Betriebe brauchen Planungs­sicherheit. Bekommen Sie die?

Christine Singer: Gerade bei diesem sensiblen Thema müssen wir aufpassen, dass wir nicht nur das Tierwohl in den Mittelpunkt stellen, sondern auch die Menschen. Landwirte müssen mit ihrer täglichen Arbeit Geld verdienen. Bei der AG Rind sprechen wir ­immer nur darüber, wie wir das Tierwohl verbessern können. Über Geld reden wir nicht. Das macht das Kompetenznetzwerk, bekommen wir zu hören. Ich bin aber überzeugt, dass beides von Anfang an zusammengehört.

Glauben Sie, dass die Bundestagswahl den Borchert-Plan noch durchkreuzt?

Christine Singer: Das ist schwer zu ­sagen. Ich wünsche mir, dass der Ansatz der Borchert-Kommission weiter Bestand hat und zu einem erfolgreichen Ende gebracht wird.

Karsten Schmal: Ich sehe es wie Frau Singer. Auch wenn ich zuerst skeptisch war, glaube ich mittlerweile, dass wir keine andere Chance haben. Wenn wir die Nutztierhaltung in Deutschland halten wollen, müssen wir auf die Gesellschaft zugehen. Wie das gehen kann, hat Herr Borchert im Gegensatz zu vielen Politikern sehr klar definiert.

Auf Verbraucher zugehen will auch QM-Milch. Herr Heusmann, das ­Programm erfreut sich nicht bei allen Milchviehhaltern großer Beliebtheit. In welche Richtung soll sich das System zukünftig entwickeln?

Jan Heusmann: Der hohe Standard der deutschen Milcherzeugung soll auf Milchprodukten sichtbar werden. Bisher war QM-Milch „nur“ ein Qualitätssicherungsstandard zwischen Molkereien und Milcherzeugern. Neben dem vorhandenen QM-Standard soll ein Zusatzmodul namens „QM-Tierwohl“ mit höheren Tierwohl- und Tiergesundheitskriterien im Markt etabliert werden. Um das mit allen Ak­teuren der Lieferkette auf die Bahn zu bringen, sitzen neben Landwirtschaft und Molkereien seit Juni 2020 auch Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) mit Stimmrecht in den ­Gremien von QM-Milch.

Wie genau soll der Standard aussehen?

Karsten Schmal:Der QM-Standard soll die jetzigen Anforderungen ­ab­bilden und den Anforderungen der Haltungskennzeichnungsstufe 1 des LEH entsprechen. Außerdem entwickeln wir das Zusatzmodul QM-Tierwohl, welches wiederum identisch sein soll mit der Initiative Tierwohl Rindfleisch (ITW Rind), an der parallel gearbeitet wird. Dieser Standard soll sich in Haltungsformstufe 2 wie­der­finden. Ziel ist, dass möglichst viele Milcherzeuger diese Stufe erreichen können. 

Wann startet das Projekt?

Jan Heusmann: Ich denke, dass Mitte des Jahres das gesamte Konzept steht. Aber auch hier dreht es sich ums Geld. Die Verhandlungen zum Finanzierungsmodell von QM-Tierwohl und der ITW Rindfleisch laufen intensiv.

Müssen sich Landwirte auf neue bzw. zusätzliche Kontrollen einstellen?

Jan Heusmann: Beim QM-Standard halten wir grundsätzlich erstmal am dreijährigen Auditrhythmus fest. Ich kann aber nicht ausschließen, dass es zu Anpassungen kommt. Denn wir werden für die ­langen Zeiträume zwischen den Kontrollen häufig von außerhalb kritisiert. Auch der geplante QM-Milch-Tierwohlstandard wird noch zusätzliche Kriterien beinhalten, die wir über­prüfen müssen. Hier versuchen wir über den DBV sicherzustellen, dass das mit den Vorschlägen der Borchert-Kommission zusammenpasst.

Woher kommen die Mehrerlöse für den Zusatzaufwand der Landwirte und wie wollen Sie die Verteilung des Geldes organisieren?

Jan Heusmann: Wir führen gerade ähnliche Diskussionen, wie sie vor einigen Jahren bei der Etablierung der ITW im Schweine- und Geflügelsektor geführt wurden. Letztlich muss das Mehr an Erzeugungskosten aus der Kette heraus finanziert werden. Der LEH legt im Milchsektor jedoch großen Wert auf die Nämlichkeit: Auf Packungen, auf denen QM-Milch drauf steht, muss QM-Milch drin sein. Das erschwert den Prozess, von Beginn an möglichst viele QM-Milch-Produkte im Handel zu etablieren. Es gibt bisher noch keine Wunderlösung für die Finanzierung. Eine überschäumende Euphorie auf höchste Erlöse ist heute noch nicht angebracht. Ich bin aber überzeugt, dass es uns auch im Milchsektor gelingt, ein von LEH, Molkereien und Landwirtschaft getragenes Finanzierungsmodell zu definieren.

Wir müssen dem Verbraucher erklären, dass er mit gutem Gewissen Milchprodukte aus Deutschland konsumieren kann. - Lucht

Wie stellen Sie sicher, dass der Verbraucher das Siegel QM-Milch im Handel überhaupt wahrnimmt?

Jan Heusmann: Das steht noch nicht fest. Wir haben vorgesehen, die neuen Standards möglicherweise mit der Branchenkommunikation zu vernetzen. Ziel ist, dass wir QM-Milch zu ­einer Marke etablieren.

Klaus-Peter Lucht: Wir sind gespannt, wie der Handel das mittragen will. Es muss Werbung dafür gemacht werden, dass die Produkte hier in Deutschland produziert wurden. An dieser großen Herausforderung arbeiten wir.

Wann sehen wir die Produkte in den Supermarktregalen?

Jan Heusmann:Meine große Hoffnung ist, dass wir 2022 starten.

Wäre es im Sinne der Landwirte nicht klug, die parallel laufenden Verhandlungen über die unterschiedlichen Vorgaben besser zu vernetzen?

Schmal: Ja. Wir haben deshalb zumindest versucht, die marktgetragenen Lösungen, also QM-Milch und die Initiative Tierwohl so aneinander anzupassen, dass der Landwirt sich dort sicher einordnen lassen kann. Nichtsdestotrotz gibt es noch viel zu klären. Ich bin aber überzeugt, dass viele Landwirte bereit sind, diesen Weg mitzugehen.

Herr Schmal, sind die vielen Programme nicht ein Widerspruch zu ­Ihrer Aussage, dass sich die deutschen Landwirte durch steigende Auflagen selbst aus dem Wettbewerb nehmen?

Karsten Schmal: Uns ist wichtig, dass Importprodukte die gleichen Kriterien wie unsere Milchprodukte erfüllen müssen. Es darf nicht passieren, dass wir unsere Produkte mit mehr Tierwohl teuer ins Regal stellen und die Produkte aus den Niederlanden, Polen oder Tschechien daneben 10 Cent ­weniger kosten. Auch das ist Teil der Diskussion mit dem LEH.

Jan Heusmann: Wir sind ein innovativer Sektor und es gibt eine ganze Reihe von Betrieben, die das hohe Niveau ­ihrer Milcherzeugung dokumentieren und auch zertifiziert haben wollen. Schlimm ist, wenn immer nur die Auflagen und Kosten steigen. Wir müssen endlich ein Preisschild an unsere Leistungen hängen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Um­setzung der Sektorstrategie 2030?

Klaus-Peter Lucht: Erstmal bin ich sehr froh, dass wir die Sektorstrategie überhaupt in Angriff genommen und auf den Weg gebracht haben. Dass wir es hinbekommen ­haben, 80 % der Rohmilch in Deutschland für die Finanzierung einer gemeinsamen Branchenkommunikation zu bündeln, ist aus meiner Sicht ein großer Schritt.

Warum kamen die 80 % der ­Milchmenge erst im zweiten Anlauf ­zusammen?

Klaus-Peter Lucht: 80 % war ein ambitioniertes Ziel, zumal die Milchbranche in Deutschland sehr heterogen ist. Viele Meiereivorstände haben geglaubt, wir wollen eine neue CMA gründen. Die CMA war nicht trans­parent und bürokratisch aufwendig. Dennoch behaupte ich immer noch, dass es ein Fehler war, sie abzuschaffen. Allerdings haben wir damals alle nicht gewusst, wie sich soziale Medien entwickeln und wie einige NGOs gegen die Landwirtschaft und gegen die Milchproduktion schießen können.

Welches Ziel verfolgt die Bran­chenkommunikation?

Klaus-Peter Lucht: Wir haben über mehr als zehn Jahre geglaubt, das ­positives Image über romantisierende Produktwerbung halten zu können. Das hat nicht funktioniert.

Karsten Schmal: Als Milcherzeuger und -verarbeiter müssen wir die Geschichte über Kuhmilch und über unsere Betriebe wieder selbst erzählen. Das macht kein anderer für uns.

Wie hoch ist das Werbebudget?

Karsten Schmal: Die Molkereien, die dabei sind, haben sich bereit erklärt, 15 Cent je Tonne Milch zu zahlen. ­Damit kommen wir auf ein jähr­liches Budget von rund 4 Mio. €. Zugegeben, das ist kein riesiger Betrag.

Wer gestaltet die Werbung?

Karsten Schmal: Um die Inhalte kümmert sich die Agentur fischerAppelt, die uns mit ihrem Konzept überzeugt hat. Für die Organisation der Branchenkommunikation haben wir eine GmbH gegründet, ein Büro angemietet und eine Geschäftsführerin eingestellt.

Wann startet die Kampagne und wo werden wir die Milchwerbung sehen?

Karsten Schmal: Ich denke, dass wir noch im Frühjahr sichtbar werden.

Klaus-Peter Lucht: Wir werden vornehmlich im Internet unterwegs sein, weil es die kostengünstigste Variante ist. Studien haben ergeben, dass sich Menschen zwischen 18 und 60 hauptsächlich übers Internet informieren. Die Werbung wird unter dem ­Slogan „Milch – das weiße Wunder“ zu sehen sein.

Ziel ist es, QM-Milch im Handel zu einer Marke zu etablieren. - Heusmann

Ist es nicht widersprüchlich, wenn Molkereien mitmachen, die gleichzeitig Milchalternativen anbieten?

Klaus-Peter Lucht: Nein. Jede Molkerei hat ihr eigenes Geschäftsmodell und Wettbewerb ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Wir müssen dem ­Verbraucher aber trotzdem erklären, dass er mit gutem Gewissen sicher produzierte Milchprodukte aus Deutschland kaufen kann.

Sie wollen 2025 eine erste Zwischen­bilanz der Sektorstrategie ziehen. Es gibt aber kaum messbare Zielwerte.

Klaus-Peter Lucht: Wir haben klare Zielvorstellungen, zum Beispiel im Bereich Nachhaltigkeit oder bei der Standardsetzung. Erst kürzlich haben wir den aktuellen Stand der Umsetzung veröffentlicht. Allerdings, und das gebe ich gerne zu, müssen wir daran arbeiten, unsere Kommunikation nach ­außen zu verbessern. Nur so lassen sich Informationsdefizite verhindern.

Spielt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) zukünftig noch eine Rolle bei der Sektorstrategie 2030?

Karsten Schmal: BDM-Vertreter ­waren in allen Arbeitsgruppen der Sektorstrategie vertreten und haben sehr engagiert und konstruktiv mitgearbeitet. Als es zum Unterschreiben kam, waren sie nicht mehr dabei. Ich fand das schade. Aus meiner Sicht ist es wichtig, innerhalb der Branche mit einer Stimme zu ­sprechen. Denn wir haben ohnehin schon nur noch 60 000 Milcherzeuger in Deutschland.

Wenn sich die junge Generation für die Hofnachfolge entscheidet, dann aus Leidenschaft für Kühe. - Singer

Eine Frage zum Schluss: Warum sollten sich Hofnachfolger heute noch dazu entscheiden, einen Milchvieh­betrieb zu übernehmen?

Klaus-Peter Lucht: Keine Frage, die Lage auf den Höfen ist schwierig. Ich glaube, wir müssen es schaffen, wieder öfter die positiven Themen in den Vordergrund zu stellen und auch über den Spaß an der Arbeit reden.

Über die Branchenkommunikation kommen wir bestimmt zu mehr positiven Aussagen und können mehr junge Leute mitnehmen und für die Milchwirtschaft begeistern. Wir als ältere Generation sind gefordert, eine positive Einstellung zur Landwirtschaft vorzuleben.

Karsten Schmal: Meine Frau und ich waren außerhalb der Landwirtschaft tätig. 1994 haben wir uns entschieden, den kleinen Betrieb zu übernehmen und im Außenbereich neu aufzubauen. Und wir würden es wieder so machen. Trotz schwieriger Phasen überwiegt die Lebensqualität bei der Arbeit und dem Leben mit Tieren. Außerdem haben wir unsere Kinder aufwachsen ­sehen. Für meinen Sohn stand immer fest, dass er weitermacht. Es ist eine Berufung mit Tieren zu leben.

Christine Singer: Auch mein Mann und ich haben uns bewusst für den ­Betrieb entschieden. Ich habe es immer als Privileg empfunden, in der Natur mit Tieren arbeiten zu können, und dass wir das als Familie zusammen tun. Das muss man den Kindern vor­leben. Wenn sich die junge Generation für die Hofnachfolge entscheidet, dann aus Leidenschaft für Kühe. Und deshalb ist auch der Weg zu mehr Tierwohl der richtige Ansatz – wenn er finanziert wird. Dann ist es der Grundstein für die Zukunft.

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