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Reportage

Deckbulle ja, aber nur mit Vorsicht

Familie Bontjer möchte den Deckbullen nicht missen, legt aber viel Wert auf die sichere Bullenbucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Reportage zum Hauptbeitrag: Neue Vorschriften für mehr Arbeitsschutz

Einen Unfall oder beinahe Unfall mit dem Deckbullen gab es bei Familie Bontjer noch nie. Trotzdem legen sie viel Wert auf die Arbeitssicherheit beim Umgang mit dem Bullen. „Wir haben schon immer einen Deckbullen eingesetzt, aber noch nie in der Milchviehherde mitlaufen lassen. Das ist einfach zu gefährlich“, sagt Gerold Bontjer.

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Der Milcherzeuger bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn Karsten und seiner Frau Elke den landwirtschaftlichen Betrieb in Großefehn (Niedersachsen). Sie melken 170 Kühe, die im Sommer auf den hofnahen Flächen weiden.

2012 haben sie einen Milchviehstall gebaut, der sich nicht direkt an das alte Gebäude anschließen ließ. Als Verbindung und Treibweg planten sie einen Außenauslauf. In der Mitte der beiden Laufgänge ist die Bullenbucht platziert. „So kommen alle Kühe am Bullen vorbei und brünstige Kühe sind leicht erkennbar“, sagt Bontjer.

Durchdachte Bullenbucht

Die Bucht besteht aus einer überdachten 5 x 5 m großen Tiefstreubox. Die haben die Landwirte direkt an die Außenwand des neuen Stalls angebaut. Die Box ist von zwei Seiten geschlossen und zum Laufgang der Kühe mit einem 1,80 m hohen und festen Gatter aus senkrechten Stahlstreben abgetrennt. Dort können Kühe und Bulle Kontakt aufnehmen, aber nicht den Kopf durchstecken. „Die senkrechten Streben verhindern, dass sich die Kühe oder der Bulle ein Bein einklemmen können“, erklärt Karsten Bontjer.

Man darf nie leichtsinnig mit dem Bullen umgehen." - Gerold Bontjer

Zur vierten Seite ist die Bucht mit einem stabilen Selbstfangfressgitter ausgestattet, das auch als Schwenktor zum Deckbereich dient. Es lässt sich von außen öffnen, ohne die Bucht betreten zu müssen. Die Kühe lassen Bontjers ebenfalls über ein Schwenktor herein. Der Deckplatz ist betoniert und mit Leitplanken abgesichert. Von dort treiben die Landwirte den Bullen zurück: „Im Deckbereich akzeptiert uns der Bulle, während die Strohbox sein Revier ist.“

Wenn Bontjers den Bullen zu einer Kuh lassen, machen sie das mit Bedacht und immer zu zweit. So kann im Notfall die zweite Person reagieren, retten oder Hilfe holen. Optimierbar ist aus Sicht der Berufsgenossenschaft noch ein Personenschlupf. Das lässt sich laut Bontjers schwer umsetzen, weil sich die Bullen in einem Durchgang den Kopf einklemmen und ein einzelner Pfosten extrem stabil sein müsste.

Deckbulle ist unverzichtbar

Den Bullen nutzt der Betrieb Bontjer in erster Linie zur Brunsterkennung. Nur, wenn Kühe nach drei künstlichen Besamungen nicht tragend sind, kommt der Bulle zum Deckeinsatz. „Das ist zwar nur bei rund 10 % der Kühe der Fall, aber im Zweifel retten wir damit ein Tier in die nächste Laktation“, ist Gerold Bontjer überzeugt.

Züchterische Aspekte stehen nicht im Fokus. Gerold Bontjer kauft die Deckbullen auf der Auktion. Dabei achtet er auf korrekte Füße und eine hohe Milchleistungsvererbung. Die einjährigen Holstein-Bullen bleiben maximal ein Jahr auf dem Betrieb: „Mit der Zeit werden sie dominant und im Umgang zu gefährlich.“ Etwas länger bleiben könnten vielleicht Fleischrasse-Bullen. Auch mit Blick auf die schwierigen Vermarktungsbedingungen von weiblichen Rindern, überlegen die Landwirte eine Fleischrasse einzusetzen, sagt Gerold Bontjer. „Bisher sind wir aber noch mit einem Holstein-Bullen zufrieden.“

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