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topplus Sächsischer Milchrindtag

Der (Milch-)Markt lebt von Veränderung

Die Milchwirtschaft in Sachsen steht gut da und hat Potenzial, neue Märkte zu erschließen. Dennoch muss sie sich den Herausforderungen des globalen Marktes stellen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Über den Markt sind höhere Milchpreise nicht zu erzielen. Nur 30 % der Konsumenten sind bereit, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Der Rest nicht“, stellte Prof. Dr. Harald Grethe von der Humbold-Universität Berlin gleich zu Anfang des sächsischen Milchrindtags fest. Erstmalig fand die Veranstaltung digital statt. Fraglich sei, ob privatwirtschaftliche wie die Initiative Tierwohl oder staatliche Konzepte wie der Borchert-Plan eine Lösung darstellen könnten. Wichtig sei bei allen gesetzlichen Beschlüssen im Blick zu behalten, welche Effekte dadurch international verursacht werden.

Herausforderung Verdrängungsmarkt

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Ingo Heber vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie knüpfte daran an und erklärte, dass Sachsen sehr gut aufgestellt sei hinsichtlich der Milcherzeugung. „Dennoch liegt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei den meisten Produkten bei über 100 %. Das heißt, wir reden von einem Verdrängungsmarkt“, verdeutlichte Heber. Möglichkeiten um trotzdem effizient zu arbeiten seien Mengenwachstum, Erhöhung der Wertschöpfung, eine Low-Input-Strategie, also die Kosten möglichst klein zu halten, sowie Einkommensalternativen zu schaffen wie Biogas oder Forst.

Während vor einigen Jahren noch das Mengenwachstum aktuell war, geht es heute eher um das Erhöhen der Wertschöpfung.“ - Ingo Heber

In Bezug auf Milch interessiere den Verbraucher nicht nur Preis und Qualität sondern auch ob das Produkt artgerecht, regional und nachhaltig produziert worden sei. Da immer mehr Konsumenten Wert auf regionale Lebensmittel legen, sieht Heber Potenzial in Hofmolkereien und -käsereien sowie in Hofläden. „Wichtig ist aber zu erwähnen, dass wir ohne den Lebensmitteleinzelhandel unsere Produkte nicht unter die Leute bekommen“, betonte er. Nicht jeder habe die Zeit und die Möglichkeit zum Einkaufen auf Höfe zu fahren, wo es am Ende nichtmal alles gibt, was man benötigt.

Tierwohlmilch hat Potenzial

Anhand der Ergebnisse einer Umfrage erklärte Heber, dass nach Meinung von Experten Tierwohlmilch und daraus hergestellte Produkte das größte Absatzpotenzial hätten. Danach folgen Bio-Milchprodukte und Weidemilch(produkte). Als Produktsegmente seien Joghurt und Trickmilch am aussichtsreichsten. Den Expertenmeinungen zufolge folgt danach Hart- und Frischkäse sowie Quark.

Die großen Herausforderungen für Milchviehbetriebe seien fehlendes Wissen für die Umsetzung und Vermarktung sowie zur Wirtschaftlichkeit und den Kosten und die großen bürokratischen Hürden.

Regionale Herkunftskennzeichnung sinnvoll

„Sächsische Milchviehhalter besitzen das Potenzial das Bedürfnis nach Alternativmilchen auf Verbraucherseite zu befriedigen“, resümierte Heber. Wichtig sei allerdings, dass das Marktwachstum von „innen heraus“ komme. „Künstliche gepuschte Erzeugung und Verarbeitung führt zu Marktverwerfungen“, zeigte sich der Referent überzeugt. Zur Absatzförderung könnte eine gesicherte Herkunftskennzeichnung wie beispielsweise „Milch aus Sachsen“ gekoppelt mit Qualitätsmerkmalen wie „gering verarbeitet“ oder „tierwohlgerecht“ geschaffen werden.

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