"Wir möchten eine Branche, die sich 2020 von der Gesellschaft getragen fühlt und vor allem von ihr geschätzt wird. Das geht nicht von allein. Dafür wird sich die Branche bewegen müssen." Diese markigen Worte äußerte jüngst Koen Bolscher, niederländischer Milcherzeuger und Vorsitzender des Jugendrats bei FrieslandCampina.
Der Jugendrat besteht bei FrieslandCampina aus jungen Genossenschaftsmitgliedern, die zwar kein Stimmrecht haben, aber Ratschläge zur Zukunft des Unternehmens geben können. So haben die jungen Milcherzeuger 2010 z.B. einen Plan vorgelegt, wie sich die Milchproduktion nach 2015 regulieren lässt. Sie schlugen vor, dass die Mitglieder ihre Milchproduktion auf die Nachfrage des Unternehmens nach Milch abstimmen sollten. Eine Werksquote sei damit aber nicht gemeint, so Bolscher.
Mit dem System sollen Milcherzeuger Gas geben oder auf die Bremse drücken können, wenn das Milchangebot es nach Ansicht des Unternehmens erfordere. Die Mitglieder würden dafür auch finanziell belohnt. Die Erzeuger hätten aber auch weiterhin die Freihei so viel zu liefern, wie sei möchten. Der Plan liege derzeit bei der Geschäftsführung.
Voran bringen will der Jugendrat in Zukunft vor allem das Thema Nachhaltigkeit und Innovationen, die die Betriebe direkt unterstützen. Auch der Austausch mit Junglandwirten aus anderen Unternehmen steht auf dem Programm. So soll im Januar ein Treffen mit Nordmilch-Lieferanten stattfinden.