Die Rabobank hat die Aussichten für den Milchsektor für die kommenden zwölf Monate aktualisiert. Bevor der Milchsektor zu einer neuen Normalität zurückkehre, werde dieser vermutlich drei Wellen der Markbewegung erleben.
Die erste Welle sei gekennzeichnet durch einen sprunghaften Anstieg der Binnennachfrage nach Milchprodukten durch Panikkäufe während des ersten Monats der eingeschränkten Mobilität. Die rückläufige Nachfrage im Bereich der Gastronomie gleiche die Einzelhandelsnachfrage aus.
Die zweite Welle zeichne sich durch eine gedämpftere Einzelhandelsnachfrage und logistische und finanzielle Herausforderungen aus. Die anhaltenden Auswirkungen der geringeren Umsätze in der Gastronomie, der jahreszeitliche Höchststand in der Milchproduktion auf der Nordhalbkugel und eine Verlangsamung des Welthandels trage zum Anstieg der Lagerbestände im Jahresverlauf bei, was einen Abwärtsdruck auf die Preise für Milchrohstoffe und damit auf die Preise für Erzeugermilch bedeute.
Längerfristig beinhalte die dritte Welle eine wahrscheinliche globale Rezession und weitverbreitete Einkommens- und Ersparnisverluste. So gerieten Produktpreise und die Milchpreise der Landwirte bis 2021 unter Druck. Zugleichen seien die nährstoffreichen Molkereiprodukte jedoch historisch gesehen Teil von staatlich geförderten Ernährungsprogrammen. Eine tiefe Rezession könne zu einer stärkeren Verwendung von Milchprodukten führen, da mehr Menschen Anspruch auf solche Programme hätten.