Um den Stellenwert der modernen Landwirtschaft und die Bedeutung von Futterfetten in der Milchviehernährung ging es bei einer Veranstaltung der Firma Volca Wilma in Gardernkesee Stenum (Niedersachsen).
Prof. Harald von Witzke von der Humboldt Universität Berlin berichtete über den hohen Wert der modernen Landwirtschaft. Landwirte, die auf ihren eigenen Flächen die Qualität und die Produktivität steigern, arbeiten umweltfreundlicher und im Sinne des Klimaschutzes. Der Flächenverbrauch sinkt durch die höhere Produktivität der bewirtschafteten Einzelflächen. Eine Ertragssteigerung in Europa um ein Prozent führe demnach zu einem höheren Angebot am Markt, einer zusätzlichen Versorgung von etwa 10 Millionen Menschen und einem Rückgang des Imports um 1,2 Millionen Hektar. Dies schone die Umwelt enorm, beteuerte der Professor.
Aufgrund der steigenden Bevölkerungsanzahl werde es in Zukunft immer schwieriger, die Menschen zu ernähren. Die Nahrungsgüter werden knapper und die Agrargüter teuer, so der Professor. Bei einem gleichbleibenden Ölpreis werden die Agrargüter seinen Berechnungen zufolge jährlich um zwei bis vier Prozent teurer.
Die Zusammensetzung der Fette spiele für die Verfügung im Pansen und Dünndarm eine wichtige Rolle, so Dr. Richard Kirkland, Volac Wilmar Feed Ingredients. Die gezielte Zusammensetzung verschiedener Fette könne die Leistung sowie die Fruchtbarkeit der Kühe steigern. Dabei spielen Palmitinsäuren, Ölsäuren und Linolsäuren eine wichtige Rolle.
Über die Anwendung neuer Forschungsergebnisse sprach Dr. John Newbold, Volac International Limited. Die Landwirte sollten die eingesetzten Fette ihrer Futterration prüfen. So wirken einige Fettsäuren auf die gute Verdaulichkeit am Dünndarm und andere auf die Überlebensrate der Embryonen. Steffen Nienhaus