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Dr. Sprenger: Künftige EU-Agrarpolitik bietet Chancen für Tierhalter

Dr. Kai-Uwe Sprenger war letzte Woche Gastredner bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter. Er hält eine nachhaltige Tierproduktion unter Green Deal und Farm-to-Fork-Strategie für machbar.

Lesezeit: 4 Minuten

Eine nachhaltige Tierproduktion ist möglich und muss Teil der Lösung sein, wenn es um Antworten auf die Herausforderungen nachhaltiger Lebensmittelsysteme geht. Diese Schlussfolgerung zogen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter (ADT) aus dem Vortrag von Dr. Kai-Uwe Sprenger, Sektorleiter Fleisch, Eier und Honig in der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (GD AGRI), anlässlich der ADT-Mitgliederversammlung am 27. September 2021.

In den Ausführungen des Kommissionsmitarbeiters ging es um die Frage, was mit Blick auf den europäischen Grünen Deal und dessen Kernstück, die Strategie Vom Hof auf den Tisch (Farm to fork, F2f) auf die Tierhalter zukommt.

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Letztere wird seitens der Landwirte vor allem wegen der darin für 2030 genannten konkreten Ziele für eine Verringerung des Einsatzes von Antibiotika in der Nutztierhaltung, von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln sowie dem Ausbau des Biolandbaus kontrovers diskutiert. Es handelt sich hier aber nicht um Gesetzesvorschläge, sondern eher um einen Plan, welche politischen Initiativen die Kommission ergreifen und welche Rechtsakte sie ändern will, um den Herausforderungen zu begegnen, betonte Sprenger.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die den Mitgliedstaaten nach 2023 mehr Flexibilität bei der Umsetzung einräumen wird und den Landwirten Möglichkeiten eröffnen sollte, in dem geänderten Rechtsrahmen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gleichzeitig werden manche alten Geschäftsmodelle unter Druck geraten. Veränderung ist laut Sprenger also angesagt und dabei könnten die neuen Öko-Regelungen für die Direktzahlungen einen wichtigen Beitrag leisten.

Sprenger nannte mehr als 20 Beispiele, wie mit solchen Eco schemes auch die Tierhaltung gefördert werden kann (tiergenetische Ressourcen, längere Nutzungsdauer, Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme, Futterzusatzstoffe, mehr Weidehaltung, emissionsarme Gülleverteilung und vieles mehr).

Die Vertreter der ADT gaben zu bedenken, dass es in Deutschland, und mehr noch in der gesamten EU, eine Vielzahl unterschiedlicher Verbrauchertypen gibt, für die alle ein vielfältiges Angebot sichergestellt werden sollte. Von großer Bedeutung ist ferner, dass bei der Umsetzung der Strategie die Kosten und Nutzen entlang der Lebensmittelkette ungleich verteilt sein werden und ein gerechter Ausgleich gefunden werden muss.

Jahresbericht der ADT

ADT-Geschäftsführer Hans-Peter Schons hatte zuvor über das Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 und aktuelle Schwerpunkte der Verbandsarbeit berichtet. Dazu zählte an erster Stelle die von der EU im Mai 2020 veröffentlichte Farm to Fork-Strategie. Darin werden 27 Maßnahmen angeführt, die von Ende 2020 bis 2024 umgesetzt werden sollen.

Als erstes wurden im Dezember des Berichtsjahres die Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten für die GAP – Strategiepläne veröffentlicht. Von März bis Juni 2021 fand eine Öffentliche Anhörung zur Überprüfung des EU-Absatzförderungsprogramms für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel statt, um dessen Beitrag zur Nachhaltigkeit bei Erzeugung und Verbrauch zu stärken. Im Juli 2021 wurde schließlich ein EU-Kodex für verantwortungsvolle Unternehmens- und Marketingpraktiken in der Lebensmittelversorgungskette unterzeichnet, der zunächst von 23 Dachverbänden und 42 Unternehmen übernommen wurde.

Die ADT hat sich aber, in Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern, vor allem in die Vorarbeiten zur Bewertung und Überarbeitung der bestehenden EU-Tierschutzvorschriften eingebracht und Rückmeldungen zum Fahrplan sowie zur Folgenabschätzung in der Anfangsphase eingereicht. Gesetzgebungsvorschläge in diesem Bereich sind für das 4. Quartal 2023 angekündigt.

Ein weiteres Schwerpunktthema war und ist unverändert der Tiertransport. Die ADT verfolgt sehr intensiv die Arbeiten des Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (ANIT) im Europäischen Parlament. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband wurden Positionspapiere auf deutscher (DBV) und europäischer Ebene (Copa-Cogeca) abgestimmt. Außerdem hat sich die ADT an der öffentlichen Konsultation durch die EFSA beteiligt. Auch hier ging es darum, die Vorteile von mehr Transparenz und zielgerichteteren Kontrollen von Tiertransporten für eine bessere Umsetzung der einschlägigen Vorschriften herauszustellen. Die ADT unterstützt zudem den BRS bei der Etablierung des neuen Tierwohlstandard Transport (TWS-T).

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