Rinder- und Schafhalter können ihre Tiere bereits seit Juni 2024 gegen das Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV3) impfen, weil die entsprechenden Impfstoffe durch ein Ausnahmegenehmigung „gestattet“ waren. Jetzt sind alle drei Impfstoffe offiziell von der EU zugelassen.
BTV3: Drei Impfstoffe zugelassen
So teilt der Hersteller Boehringer Ingelheim mit, dass sein Impfstoff „Bultavo 3“ die Marktzulassung in Deutschland gemäß Artikel 25 der EU-VO 2019/6 erhalten hat. Studien hätten gezeigt, dass der Impfstoff klinische Symptome der Blauzungenkrankheit und Mortalität verhindern kann.
Ende Februar diesen Jahres waren bereits die Impfstoffe Bluevac 3 (Ceva; Hersteller CZ Vaccines) für Rinder und Schafe und Syvazul BTV3 (Virbac; Hersteller Laboratorios Syva) und für Schafe zugelassen worden. Der Einsatz vom Boehringer-Impfstoff war weiterhin gestattet.
Impfung vermeidet Tierleid und wirtschaftliche Verluste
Das Pharmaunternehmen betont in seiner Mitteilung: „BTV-3 verursacht bei Schafen und Rindern schwere klinische Symptome, bei Schafen einhergehend mit erhöhter Mortalität. Neben dem erheblichen Tierleid können Ausbrüche zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten für Landwirte führen, den internationalen Handel beeinträchtigen und die Nahrungsmittelversorgung einschränken.“
Boehringer verweist auf die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit seines Impfstoffes. Das habe das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) bestätigt. Einer aktuellen Untersuchung zufolge wird weiterhin eine zweifache Impfung empfohlen. Bei Rindern lassen sich dann auch einige Monate später noch Antikörper nachweisen. Mehr Infos hier: Serologische Studien zum Nachweis von BTV-3-Impfantikörpern
Blauzungenkrankheit
Das Blauzungenvirus wird von winzigen Insekten namens Gnitzen (Culicoides) übertragen. Die Krankheit zeigt einen stark saisonalen Verlauf, mit zunehmendem Auftreten bei steigenden Temperaturen. Es gibt 28 verschiedene Serotypen von BTV, die nur Wiederkäuer wie z. B. Rinder und Schafe infizieren. Experten empfehlen, die Tiere rechtzeitig vor der Flugzeit der Gnitzen mit einer Impfung zu schützen. Diese erfordert bei Schafen eine und bei Rindern zwei Injektionen im Abstand von drei Wochen.