Mehr als 9.000 Verbraucher stimmten über Milchproduktion und -preis ab. Seit heute ist das Produkt in 400 Rewe-Märkten erhältlich. 13 Landwirte produzieren nach den Standards und erhalten 58 ct/kg.
Frischgrasfütterung, regionales Kraftfutter und 1000 m² Weide pro Kuh. Das sind nur drei der Anforderungen an die Milch von „Du bist hier der Chef“ (top agrar berichtete). 13 Milcherzeuger der Upländer Bauernmolkerei liefern seit der vergangenen Woche Milch ab, die den Anforderungen von mehr als 9.000 Verbrauchern entspricht. Dafür ist ihnen ein Auszahlungspreis von 58 ct/kg sicher.
Nicolas Barthelmé ist Gründer der Marke „Du bist hier der Chef“. Ihm ist das heutige System der Milchwirtschaft ein Dorn im Auge. „Die Milchviehhaltung kennzeichnet sich durch kapitalintensives wirtschaften. Und das, ohne dass die Erzeuger wissen, welcher Auszahlungspreis am Ende des Monats auf der Milchgeldabrechnung steht“, bemängelt er und ist sicher: „Die Wertevernichtung zahlen am Ende Erzeuger, Tiere und Natur.“ Barthelmé will das ändern. In Frankreich ist das Prinzip von „Du bist hier der Chef“ bereits etabliert. Er sah auch für den deutschen Markt Potenzial und gründete einen Verein. Mithilfe eines Fragebogens konnten Verbraucher entscheiden, wie und zu welchem Preis Milch produziert werden soll.
Biomolkerei und Handel als Partner
Karin Artzt-Steinbrink, Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei aus Hessen, sieht ebenfalls viele Chancen und unterstützt das Projekt von Beginn an. Die Upländer Bauernmolkerei kontrolliert die Betriebe, erfasst und verarbeitet die Milch. „Die Verbraucher sind bereit, mehr Geld auszugeben und sie freuen sich, wenn sie mit ihrem Einkauf den Landwirt unterstützen“, ist sie überzeugt. Auch die Rewe-Group ist Partner: „Eine so gute Idee ist es wert, getestet zu werden“, erklärt Dirk Heim, Bereichsleiter Nachhaltigkeit Ware.
13 Landwirte aus Nordhessen produzieren die Milch nach den vorgegebenen Standards. Darunter auch Sven Lorenz, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft bei der Upländer Bauernmolkerei. „Endlich können wir Schulter an Schulter mit dem Verbraucher genau die Produkte kreieren, die gewünscht sind“, erklärt der Milchviehhalter. Um als Lieferant gelistet zu werden, musste er den Auslauf für seine 120 Milchkühe von 600 m² auf 1000 m²/Tier ausweiten und regionales Kraftfutter einkaufen. Die Transparenz sieht er als großes Verkaufsargument. Außerdem ist er sicher, dass durch die „Du bist hier der Chef“-Milch noch mehr Konsumenten auf Biomilch aufmerksam werden.
Das einzige und vor allem große Risiko ist, dass es bei einem Lippenbekenntnis der Verbraucher bleibt.“ - Sven Lorenz.
Heim von der Rewe-Group erklärt: „Der Erfolg eines Produkts hängt stark davon ab, wie der Start ausfällt. Am Ende muss es für alle Beteiligten betriebswirtschaftlich Sinn machen, Milch der Marke ‚Du bist hier der Chef‘ ins Sortiment zu nehmen."
Milchverarbeitung
„Wir planen zunächst 3 Mio. kg Verarbeitungsmenge pro Jahr“, erklärt Artzt-Steinbrink. Weitere Kapazitäten wären aber noch frei. Die „Chef-Milch“ geht zunächst als Frischmilch mit 3,7 % Fett für 1,45 €/l in den Handel. Zielvorgabe von Rewe ist 25 l pro Woche und Markt zu verkaufen. „Die nächsten Produkte sind fettarme und lactosefreie Milch“, erklärt Barthelmé. Er will die Marke behutsam ausbauen.
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Frischgrasfütterung, regionales Kraftfutter und 1000 m² Weide pro Kuh. Das sind nur drei der Anforderungen an die Milch von „Du bist hier der Chef“ (top agrar berichtete). 13 Milcherzeuger der Upländer Bauernmolkerei liefern seit der vergangenen Woche Milch ab, die den Anforderungen von mehr als 9.000 Verbrauchern entspricht. Dafür ist ihnen ein Auszahlungspreis von 58 ct/kg sicher.
Nicolas Barthelmé ist Gründer der Marke „Du bist hier der Chef“. Ihm ist das heutige System der Milchwirtschaft ein Dorn im Auge. „Die Milchviehhaltung kennzeichnet sich durch kapitalintensives wirtschaften. Und das, ohne dass die Erzeuger wissen, welcher Auszahlungspreis am Ende des Monats auf der Milchgeldabrechnung steht“, bemängelt er und ist sicher: „Die Wertevernichtung zahlen am Ende Erzeuger, Tiere und Natur.“ Barthelmé will das ändern. In Frankreich ist das Prinzip von „Du bist hier der Chef“ bereits etabliert. Er sah auch für den deutschen Markt Potenzial und gründete einen Verein. Mithilfe eines Fragebogens konnten Verbraucher entscheiden, wie und zu welchem Preis Milch produziert werden soll.
Biomolkerei und Handel als Partner
Karin Artzt-Steinbrink, Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei aus Hessen, sieht ebenfalls viele Chancen und unterstützt das Projekt von Beginn an. Die Upländer Bauernmolkerei kontrolliert die Betriebe, erfasst und verarbeitet die Milch. „Die Verbraucher sind bereit, mehr Geld auszugeben und sie freuen sich, wenn sie mit ihrem Einkauf den Landwirt unterstützen“, ist sie überzeugt. Auch die Rewe-Group ist Partner: „Eine so gute Idee ist es wert, getestet zu werden“, erklärt Dirk Heim, Bereichsleiter Nachhaltigkeit Ware.
13 Landwirte aus Nordhessen produzieren die Milch nach den vorgegebenen Standards. Darunter auch Sven Lorenz, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft bei der Upländer Bauernmolkerei. „Endlich können wir Schulter an Schulter mit dem Verbraucher genau die Produkte kreieren, die gewünscht sind“, erklärt der Milchviehhalter. Um als Lieferant gelistet zu werden, musste er den Auslauf für seine 120 Milchkühe von 600 m² auf 1000 m²/Tier ausweiten und regionales Kraftfutter einkaufen. Die Transparenz sieht er als großes Verkaufsargument. Außerdem ist er sicher, dass durch die „Du bist hier der Chef“-Milch noch mehr Konsumenten auf Biomilch aufmerksam werden.
Das einzige und vor allem große Risiko ist, dass es bei einem Lippenbekenntnis der Verbraucher bleibt.“ - Sven Lorenz.
Heim von der Rewe-Group erklärt: „Der Erfolg eines Produkts hängt stark davon ab, wie der Start ausfällt. Am Ende muss es für alle Beteiligten betriebswirtschaftlich Sinn machen, Milch der Marke ‚Du bist hier der Chef‘ ins Sortiment zu nehmen."
Milchverarbeitung
„Wir planen zunächst 3 Mio. kg Verarbeitungsmenge pro Jahr“, erklärt Artzt-Steinbrink. Weitere Kapazitäten wären aber noch frei. Die „Chef-Milch“ geht zunächst als Frischmilch mit 3,7 % Fett für 1,45 €/l in den Handel. Zielvorgabe von Rewe ist 25 l pro Woche und Markt zu verkaufen. „Die nächsten Produkte sind fettarme und lactosefreie Milch“, erklärt Barthelmé. Er will die Marke behutsam ausbauen.
