Die Milcherzeuger im Club der European Dairy Farmers (EDF) haben im letzten Auswertungszeitraum ihre Kosten der Milchproduktion nicht gedeckt: Im Schnitt kamen sie auf Produktionskosten von 49,3 ct/kg ECM, die Erlöse lagen aber nur bei 43,9 ct/kg ECM. Der Unternehmergewinn fiel mit -5,4 ct/kg somit deutlich negativ aus. Selbst mit den entkoppelten Prämien in Höhe von durchschnittlich 3,2 ct/kg blieb das Ergebnis mit -2,2 ct/kg negativ.

 

Diese Zahlen präsentierte Steffi Wille-Sonk auf dem EDF-Kongress in Winterthur (Schweiz). In die Auswertung sind die Daten von 301 Milchviehbetrieben aus Europa eingeflossen. Repräsentativ sind die Ergebnisse allerdings nicht.

 

Hauptgrund für diese Entwicklung ist ein weiterer Anstieg der Produktionskosten. Ohne Futter- und Quotenkosten haben die EDF-Betriebe im letzten Auswertungszeitraum das kg Milch um 0,9 ct bzw. 2,7 % teurer produziert. „Es gibt keine Verbesserungen bei der Produktivität von Arbeit, Land und Kapital“, monierte Wille-Sonk.

 

Dennoch sind die meisten noch gut über die Runden gekommen. 82 % der Auswertungsbetriebe (89 % bei Einrechnung der entkoppelten Prämien) haben ihre Cash-Costs und die Entlohnung der Familienmitglieder gedeckt. Wille-Sonk: „Kurzfristig reicht diese Betrachtung somit. Für die langfristige Entwicklung sollten die Betriebe aber stärker versuchen, ihre Produktionskosten zu senken.“