Wegen der Ehec-Krise schränkt Russland nach dem Importstopp für Gemüse aus der Europäischen Union nun zusätzlich auch die Einfuhr von Milch und Fleisch aus Deutschland ein. Die Produkte von zehn Milchbetrieben und von drei Fleischerzeugern dürfen vom kommenden Montag an nicht mehr ins Land gelangen. Das Verbot für EU-Gemüse hingegen soll aufgehoben werden, berichtet die Lebensmittel-Zeitung.
Die Entscheidung sei nach Inspektionen in Deutschland getroffen worden, sagte Veterinäraufsichtschef Sergej Dankwert. Dabei seien verschiedene E.coli-Bakterien auf unterschiedlichen Produkten entdeckt worden. "Wir haben immer darauf hingewiesen. Nun hoffe ich, dass die deutschen Behörden die Gefahr wahrnehmen."
Der deutsche Milchindustrie-Verband reagierte mit Unverständnis. Die Einfuhr-Einschränkung habe nichts mit der Ehec-Krise zu tun, sagte Verbandssprecher Björn Börgermann in Berlin. Russische Verbraucher selbst beklagen immer wieder mangelnde hygienische Zustände auf Märkten sowie etwa auch deutlich überschrittene Verbrauchsdaten bei Lebensmitteln.
Auch ein Geflügelbetrieb sei betroffen, teilte die staatliche Veterinäraufsicht nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mit. Russland bereitet ein Importverbot für Produkte von insgesamt knapp 300 deutschen Unternehmen vor.
Das Einfuhrverbot für Gemüse aus der EU soll dagegen wieder aufgehoben werden. Die EU und Russland haben laut EU-Kommission in Moskau ein Abkommen zur Aufhebung des Importstopps unterzeichnet. Das sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Mittwoch. Ein Ende des Importverbotes bis Ende Juni sei möglich.
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