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MIV-Pressekonferenz

Ein Ritt durch die Milchbranche

In einer Pressekonferenz nahm der Milchindustrie-Verband Stellung zur aktuellen Marktsituation, zu den Bauernprotesten, zur Herkunftskennzeichnung und zur Branchenkommunikation.

Lesezeit: 3 Minuten

Von der anfänglichen Euphorie, die 2020 in der Milchbranche zu spüren war, ist nichts mehr übrig geblieben. „Wir haben mit festen Preisen gerechnet“, erklärt Peter Stahl, Vorstandsvorsitzender des Milchindustrie-Verbands (MIV) und der Hochland-Molkerei. Doch Corona habe die Märkte komplett durcheinander gebracht.

„Die Herausforderung in 2021 ist, gut aus der Coronakrise raus zu kommen“, ergänzte der stellvertretende MIV-Vorsitzende Hans Holtorf von frischli. Beide Molkereivertreter blickten während der digitalen MIV-Pressekonferenz im Rahmen der Grünen Woche dennoch mit stolz auf das vergangene Jahr.

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„Wir haben das Jahr trotz allem gut gemeistert, auch zusammen mit den Landwirten“, so Stahl. „In Anbetracht der Herausforderungen ist es außerdem eine beachtliche Leistung, dass der Milchpreis von 2020 voraussichtlich nur einen Cent unterhalb des Vorjahresniveus liegt“, fügte Holtorf hinzu.

Der LEH allein sorgt nicht für bessere Preise

Zu den derzeitigen Bauernprotesten vor Molkereien und Zentrallagern nahm Eckhard Heuser Stellung: „Wir haben Verständnis für die Proteste. Die Molkereien stehen an der Seite der Milcherzeuger“, so der Geschäftsführer des MIV.

Blockaden hält er allerdings für kein geeignetes Mittel, um andere Preise durchzusetzen. „Wir vertrauen auf vernünftige Verhandlungswege“, so sein Standpunkt. Auch Stahl äußerte Bedenken: „Die Teilnehmer blenden aus, dass wir zu viel Milch auf dem Markt haben.“ Um höhere Milchpreise durchzusetzen, will der MIV Mehrwerte über Tierwohl und Nachhaltigkeit schaffen. „Wir sind in die Richtung unterwegs mit QM-Milch“, erklärte Heuser.

Auch der Handel müsse an den Gesprächen beteiligt sein, um sagen zu können, was er bereit ist, dafür zu bezahlen. Holtorf merkte an, dass allein der Lebensmitteleinzelhandel nicht für höhere Preise sorgen könne. Denn nur ein Teil der Milch werde über diesen Absatzkanal vermarktet.

Politische Preise hielten die MIV-Vertreter für keine gute Lösung. „Die jetzigen Vorschläge des EU-Parlaments für die GAP 2023 halten wir für einen Rückwärtsschritt“, stellte Heuser klar. „Wir wollen keine neuen Milchseen und Butterberge!“ Kritisch äußerte sich der Geschäftsführer auch zu einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. Ein solches System erhöhe die Komplexität des Milchgeschäfts allein durch die gesonderte Milcherfassung und -lagerung. „Eine Herkunftskennzeichnung ist toll, wenn sie freiwillig ist“, so Heuser.

Branchenkommunikation soll im Februar starten

Ein Update gab es auch zur in der Sektorstrategie 2030 verankerten Branchenkommunikation. Ursprünglich sollte die groß aufgelegte Image-Kampagne für Milch bereits im Januar starten. Zurzeit liefe allerdings noch das Personalauswahlverfahren für die Gesellschaft. „Es geht wahrscheinlich im Februar los“, so Heuser.

Vor allem über soziale Medien sollen Verbraucher auf die Vorteile von Milch aufmerksam gemacht werden. Dass einige Molkereien bereits auch Milchalternativen ins Produktportfolio aufgenommen haben, hielten die MIV-Vertreter in dem Zusammenhang nicht für verwerflich. „Nachfrage schafft Angebot“, brachte es Stahl auf den Punkt. „Wir wollen diese Spart lieber selbst bedienen, als es anderen Marktteilnehmern zu überlassen.“

Für 2021 wagte der MIV noch keine Prognose. "In den USA und in Neuseeland erwarten Experten einen Milchpreis in Richtung 30 Cent", so Stahl. "Da wollen wir natürlich drüber liegen."

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