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So zuverlässig ist das GenoCell-Analyseverfahren für Tankmilchproben

Aus einer Tankmilchprobe lässt sich jetzt die Zellzahl jeder einzelnen Kuh ableiten. Das ermöglicht ein neues Analyseverfahren.

Lesezeit: 3 Minuten

Milcherzeuger Andreas Pröbsting lässt einige Liter Milch aus dem Tank in einen Eimer laufen. Daraus zieht er etwa 50 ml Milch in ein Röhrchen mit Konservierungsmittel auf und verschließt die Probe. „Die holt ein Kurierdienst ab. In wenigen Tagen kenne ich dann die Zellzahl jeder einzelnen Kuh“, erklärt der Landwirt aus Everswinkel. Sein Hof ist einer der Testbetriebe für „GenoCell“.

Dieses Verfahren ermittelt die Zellzahlen aller Kühe anhand einer Sammelmilchprobe aus dem Tank.

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Start in zwei Bundesländern

Das Verfahren stammt aus Frankreich. Anbieter in Deutschland ist die LKV GenoCell GmbH. Gesellschafter sind der Landeskontrollverband (LKV) Nordrhein-Westfalen (NRW) sowie der LKV Baden-Württemberg (BW) und der Milchprüfring BW. Sie wollen ihren Mitgliedern diesen zusätzlichen Service anbieten. „Landwirte können die monatlichen Untersuchungen der Milchleistungsprüfung ergänzen und erhalten in kürzeren Abständen tierindividuelle Infos zur Eutergesundheit“, erklärt Sophie Diepers vom LKV NRW.

Die Analyse funktioniert so: Die somatischen Zellen in der Milch enthalten die DNA eines Tieres. Je mehr DNA einer Kuh die Tankmilchprobe enthält, umso höher ist die Zellzahl des Einzeltieres. Voraussetzung ist also, dass alle melkenden Tiere genetisch untersucht sind. Die Zuchtverbände stellen diese Daten dem LKV zur Verfügung.

Um die exakte Zellzahl pro Kuh ermitteln zu können, benötigt das Labor zudem die Milchmengen der Einzeltiere im Tank. Die Daten aus dem Protokoll des Roboters oder der Milchmengenmessung im Melkstand, müssen Landwirte bei der Anmeldung der Probe online angeben. „Wenn keine Milchmengen vorliegen, können wir nur eine Reihenfolge der Tiere nach der Höhe der Zellzahlen darstellen“, sagt Sophie Diepers. Das Labor der LKV GenoCell GmbH befindet sich in Kirchheim (BW). Aktuell werden dort einmal wöchentlich Proben untersucht. Abhängig von der Nachfrage wollen die Kontrollverbände künftig mehrmals wöchentlich Untersuchungen anbieten.

Zusätzliche Infos

Andreas Pröbsting hat als Testbetrieb mehrere Proben eingeschickt und ist von der Genauigkeit der Ergebnisse überrascht: „Im Sommer waren die Zellzahlen stark gestiegen, ohne dass einzelne Tiere mit Flocken in der Milch aufgefallen waren. Mit dem Test konnten wir ermitteln, welche Tiere das Problem sind. Die Alternative wäre, auf die nächste Milchkontrolle zu warten oder einzelne Tiere auf Verdacht zu testen.“

Die Ergebnisse können Landwirte im GenoCell-Portal abrufen. Die Aussagegenauigkeit soll auf dem Niveau der Milchkontrolle liegen. „Wichtig ist, eine möglichst homogene, gut vermischte Probe zu ziehen und nicht die Milch aus dem Tankablauf zu nutzen“, betont Sophie Diepers vom LKV NRW.

Der Test ist für bis zu 400 Kühen ausgelegt und bisher für Betriebe in NRW und BW nutzbar. Weitere Bundesländer sind geplant. Landwirte können verschiedene Abos wählen. Die unterscheiden sich in der Testhäufigkeit und zusätzlichen Leistungen, wie einem Erreger-PCR-Test oder tierärztlicher Beratung. Sophie Diepers: „Abhängig vom Abo kostet die Untersuchung von 100 Kühen etwa 90 bis 130 €.“

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