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Kempten

Emotionales Bürgergespräch über Tierschutzverstöße in Bad Grönenbach

In Kempten trafen Tierrechtler von Soko Tierschutz in einer Diskussionsrunde auf Politiker aus dem bayerischen Landtag. Es ging um die Tierschutzverstöße auf einem Milchviehhof. Der BBV blieb fern.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Tierrechtsverein „Soko Tierschutz“ hatte am Wochenende nach Kempten zu einem Bürgergespräch geladen, um weitere Details zu ihren heimlichen Videoaufnahmen auf einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach zu zeigen. Der Hof war nach Ausstrahlung einiger Szenen wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz in die Kritik geraten.

Der Bayerische Rundfunk war bei der Veranstaltung dabei und zählte rund 500 Besucher in der Halle. Diese hätten beim Abspielen der Videos teilweise nicht hinsehen können, andere weinten, so der Sender. Die anschließende Diskussion sei dann zwei Stunden sehr emotional geführt worden.

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Auf dem Podium saßen Aktivisten von "Soko Tierschutz" sowie die Landtagsabgeordneten Dominik Spitzer (FDP), Gisela Sengel (Grüne), Leopold Herz (Freie Wähler) und Michael Edenhofer (ÖDP). Vertreter von CSU und Bauernverband hatten angeblich nicht teilnehmen wollen, heißt es.

Die Vertreter der Parteien forderten in Kempten alle mehr und intensivere Kontrollen, gerade von landwirtschaftlichen Großbetrieben. Die Kontrollen sollten dabei "wegen der Nähe" nicht von den Landratsämtern durchgeführt werden, sondern von einer höheren staatlichen Stelle mit weitreichenden Kompetenzen, die bis zur Betriebsschließung reichen sollten.

Leopold Herz von den Freien Wählern und Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses im Landtag erklärte, dass es einen Antrag gebe, der verstärkte Kontrollen für Höfe mit mehr als 500 Tieren vorsieht. Gisela Sengel (Grüne) gab der Staatsregierung und dem Bauernverband eine Mitschuld an dem aktuellen Tierschutzskandal. Deren Agrarpolitik in den letzten Jahren habe zu immer größeren Betrieben geführt. Sengel forderte für die Rinderhaltung eine ähnliche Überwachung wie bei Hühnergroßbetrieben.

Laut BR waren unter den Besuchern auch mehrere Landwirte, die sich gegen einen Generalverdacht gegen ihren Berufsstand wehrten. Unter ihnen soll es dann auch zum Schluss zu heftigen Protesten gekommen sein, als Friedrich Mülln von der "Soko Tierschutz" 5.000 Euro Belohnung auslobte für Beweise, dass männliche Kälber unter entsetzlichen Bedingungen getötet und entsorgt würden. Dies fordere zu einer "Hetzjagd gegen jeden Landwirt" auf, protestierten viele Anwesende, laut BR.

Neuer Vorwurf: War der Betrieb vorgewarnt?

Der Verein SOKO Tierschutz war unterdessen am Dienstag erneut im TV zu sehen, um einen neuen Vorwurf vorzutragen. So glauben die Tierrechtler in den Videos Indizien dafür gefunden zu haben, dass der Betrieb vor einer anstehenden Kontrolle vorgewarnt worden sein könnte.

Am Tag einer unangekündigten Prüfung habe es eine deutlich erhöhte Betriebsamkeit in der Krankenbucht des gefilmten Hofs gegeben, zitiert der BR Soko Tierschutz. Mitarbeiter hätten Futter und Stroh in die Bucht gebracht und ein totes und ein krankes Tier weggebracht.

Der Landrat des Landkreises Unterallgäu, Hans-Joachim Weirather, hält eine Warnung des Betriebs aus Kreisen des Veterinäramts für völlig abwegig. Dennoch soll er die Staatsanwaltschaft aufgefordert haben, den Vorwurf einer Vorabinformation bei Kontrollen zu prüfen. Für möglich hält es dagegen die Grünen-Politikerin Gisela Sengl.

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