Obwohl immer noch täglich neue Fälle gemeldet werden - zuletzt in Brandenburg - glauben Wissenschaftler, dass das Schmallenberg-Virus bald weniger gefährlich sein wird. Da die Muttertiere zunehmend immun werden, verlangsame sich die Ausbreitung und die Zahl der Totgeburten und Missbildungen gehe zurück.
Das berichtet die westfälische Tageszeitung "Die Glocke" in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Aussagen von Rolf Allmann, Fachbereichsleiter für Tiergesundheit beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Münster. Der Wissenschaftler stützt seine Aussagen auf Erfahrungen mit dem Akabane-Virus, das dem Schmallenberg-Virus sehr ähnlich ist.
Trächtige Tiere haben gegen das Virus Antikörper gebildet, so dass sie immunisiert und geschützt sind. Fraglich ist allerdings, wie lange diese Immunität anhält. Das Virus trete schubweise auf.
Unterdessen wurde das Virus in NRW in diesem Jahr zum ersten Mal bei einer Kuh nachgewiesen. Das Tier stamme aus einem Betrieb im Kreis Kleve. In Nordrhein-Westfalen sind seit dem ersten Auftreten der Erkrankung Ende 2011 derzeit 127 Fälle bekannt, 122 davon waren Schafe. Infizierte Muttertiere brachten missgebildete oder tote Jungtiere zur Welt.
Das Landesumweltamt geht davon aus, dass die Zahl der infizierten Rinder in den nächsten Tagen ansteigen wird. Von einer Seuche sei man aber noch weit entfernt, erklärte der Sprecher des Landesumweltamtes gegenüber den Westfälischen Nachrichten.