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Erlöse der Rindermäster stehen unter Druck

Die Rindermäster litten zuletzt unter hohen Futterpreisen infolge der Dürre. Zudem drücken billige Edelteile, wie z.B. Roastbeef, aus Südamerika auf die Erzeugerpreise.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsens Rindermäster sehen sich mit einer ganzen Fülle von Herausforderungen konfrontiert. „Der Markt verlief für uns in den vergangenen beiden Jahren eher enttäuschend, zusätzlich sollen wir deutlich höhere Tierschutzauflagen umsetzen“, schildert Martin Lüking die aktuellen Probleme.

Ganz konkret haben nach Angaben des Vorsitzenden im Rindfleischausschuss des Landvolkes Niedersachsen deutlich höhere Kosten die Rindmäster belastet, das trifft insbesondere für die Grundfuttererzeugung zu. Hitze und Trockenheit hätten sowohl auf dem Grünland wie auch im Maisanbau die Erträge beeinträchtigt. Die Tierhalter mussten laut Lüking teures Futter zukaufen und zusätzlich ihre Tierbestände reduzieren. Das daraus resultierende, höhere Angebot habe die Märkte belastet, so liege die Preiskurve für Rindfleisch bereits seit zwei Jahren unter dem Vorjahresniveau und schmälere damit die Wirtschaftlichkeit dieses Tierhaltungszweiges zusätzlich, so der Vorsitzende.

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Seit fast genau einem Jahr würden billige Edelteile, wie z.B. Roastbeef, aus Südamerika auf die Erzeugerpreise der hiesigen Rindermäster drücken. „Daraus leiten wir die Befürchtung ab, dass das Mercosur-Abkommen die Märkte zusätzlich belasten könnte“, befürchtet Lüking.

Auch die gesellschaftliche Forderung nach mehr Tierwohl betrifft die Rinderhalter. So wurde in Niedersachsen bereits vor drei Jahren im Rahmen des Tierschutzplanes die Tierschutzleitlinie für die Mastrinderhaltung verabschiedet. „Wir benötigen jetzt dringend ein Förderpaket, damit diese Vorgaben in bestehenden Stallungen zeitnah umgesetzt werden können“, sagt Lüking. Investitionswilligen Rindermästern sollte das Land die entsprechenden Zuschüsse gewähren, damit sie ihre Ställe modernisieren können.

Bundesweit haben die Rinderschlachtungen im vergangenen Jahr leicht abgenommen. Die Zahl der geschlachteten Tiere ging um 0,8 % auf 3,4 Mio. Tiere zurück. Auf die Menge bezogen gab es sogar einen Rückgang um 0,9 % auf 1,12 Mio. t Rindfleisch. Trotz dieses schwächeren Angebotes gaben auch die Preise nach. So erhielten die Erzeuger für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Jahresdurchschnitt 2019 rund 3,57 Euro je Kilogramm. Im Jahr zuvor lag der Erlös noch bei 3,82 Euro je Kilogramm.

Auch bei den Kühen, die zuletzt eher knapp angeboten wurden, lag der Erzeugerpreis mit durchschnittlich 2,80 Euro je Kilogramm rund 13 Cent je Kilogramm unter dem Wert für 2018. Nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit sinken die Tierzahlen der Rinderhalter, in Deutschland fiel das Minus mit 2,6 % auf 11,64 Mio. Rinder bei der Viehzählung im Dezember 2019 gegenüber 2018 deutlich größer aus als in den anderen EU-Staaten.

Fakten zum EU-Rindfleischmarkt 2019

Die Landwirtschaftskammer NRW ergänzte gegenüber top agrar online folgende Fakten:

  1. Die EU-Rindfleischerzeugung 2019 liegt um 1,6 % unter Vorjahr

  2. Starke Rückgänge in Bulgarien, Rumänien und Griechenland (15 bis 20 %)

  3. Steigerungen in 10 anderen Staaten mit Zuwachs von 1 bis +5 %

  4. Exporte sind um 1,6 % gestiegen.

  5. Die Lieferungen mit hohen Lebendviehanteil in die Türkei sind auf ein Drittel zurückgefallen.

  6. Die Importe sind um 6,6 % gefallen.

  7. Die Lieferungen aus den Mercosur Länder sind um 7,4 % gefallen.

  8. Die Einfuhrpreise aus den Mercosurländern reichen je nach Teilstückzusammensetzung zwischen 4 bis 6,50 €/kg.

  9. Die Inlandspreise sind in Polen um über 10 % zurückgefallen. Steigende Fleischmengen sind in das höherpreisige Deutschland exportiert worden.

  10. In Frankreich sind die Preise um 6 % gestiegen.

  11. In Deutschland sind die Preise um -6,3 und in der EU -3,5 % gefallen.

  12. Der EU-Verbrauchfällt um 1,6 %.

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