Offenbar erreicht die EU in diesem Jahr nicht das geplante Exportwachstum von 15 % für Rindfleisch. Während die gesamten Fleischverkäufe aus der EU in Drittstaaten im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 12 % auf 3,58 Mio. t zulegten, ging der Export von Rindfleisch leicht zurück. Auch die EU-Rindfleischproduktion nimmt moderat ab. Da zeigen die vorläufigen Daten der EU-Kommission.
Die Türkei, im ersten Halbjahr 2018 mit 58.200 t noch wichtigster EU-Kunde, stellte ihre Bezüge von Zuchtrindern und gekühltem Rindfleisch in der Gemeinschaft nahezu komplett ein. Von Januar bis Mai 2019 wurden nur noch rund 9.600 t Schlachtgewicht aus der EU importiert, darunter fast ausschließlich Rinder aus der Kategorie, in die auch Schlachttiere eingeordnet sind. Größter Kunde für Rindfleisch aus der EU war im Berichtshalbjahr Hongkong mit etwas mehr als 33.900 t. Das waren allerdings 6,0 % weniger als von Januar bis Juni 2018.
Die Exporte nach Algerien und Israel, wohin vor allem Lebendtiere gehen, nahmen im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2018 deutlich zu. Nach Algerien gingen insgesamt 28.530 t Fleisch und Rinder (umgerechnet auf Schlachtgewicht). Das sind 22,5 % mehr als in der Vorjahresperiode. Die Exporte nach Israel stiegen um 20,8 % auf 26.830 t. Zudem legten die Rindfleischausfuhren nach Ghana um 8,2 % auf 21.100 t zu, wovon rund zwei Drittel aus genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen bestanden.