Nach einer leichten Preisschwäche bis 2016 sollen die Milchpreise danach hoch bleiben. Treibende Kräfte dafür sind feste Weltmarkt-Preise für Käse und Magermilchpulver. Davon geht die EU-Kommission in ihrer neuen Marktprognose "Prospects for Agricultural Markets and Income in the EU 2013-2023" aus.
Insgesamt schätzen die Anlaysten den Milchmarkt weiter positiv ein. Großen Anteil daran habe die dynamische Nachfrage nach Milchprodukten auf dem Weltmarkt, vor allem aus den Schwellenländern. Das Ende der EU-Mengeregulierung im Jahr 2015 werde diese Entwicklung nicht stören, da insbesondere Umweltauflagen in vielen Mitgliedstaaten die Milchproduktion begrenzen würde.
Die Analysten gehen davon aus, dass die Milchmenge in der EU bis zum Jahr 2023 auf 150 Mio. t steigen könnte. Das liege maßgeblich an einer höheren Milchleistung: Die EU-Kommission geht davon aus, dass die durchschnittliche Milchleistung bis 2023 in der EU-15 auf 8.500 kg/Kuh/Jahr steigt, in den den dreizehn anderen Mitgliedstaaten auf 6.050 kg Kuh.
Die zusätzliche Milch dürfte vor allem in die Käseproduktion fließen. Die EU schätzt, dass die Molkereien im Jahr 2023 insgesamt 10,7 Mio. t Käse produzieren. Etwa 1 Mio. t davon dürften in den Export gehen. Die Produktioin von Frischmilchprodukten soll bis 2023 um 3 % auf 48,3 Mio. t zunehmen, Butter soll sich bei 2,3 Mio. t stabilisieren. Die Magermilchpulver-Produktion könnte 2023 die Menge von 1,25 Mio. t erreichen – getrieben durch eine hohe Exportnachfrage.