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EU-Milchwirtschaft

EU-Milchproduktion durch Umweltauflagen begrenzt

Die EU-Kommission in Brüssel prognostiziert Rückgang des Milchkuhbestandes bis 2030 um 1,4 Mio. Tiere und jährlichen Zuwachs der Milcherzeugung von nur 0,6 %.

Lesezeit: 3 Minuten

Höhere Anforderungen an eine nachhaltige und umweltschonende Produktion werden die Milcherzeugung im neuen Jahrzehnt in der Europäischen Union langsamer wachsen lassen als in der vergangenen Dekade. Davon geht zumindest die Brüssler Kommission in einer kürzlich veröffentlichten Langzeitprojektion bis 2030 aus. Weniger Ausstoß von Treibhausgasen oder die Verringerung von Stickstoff- oder Phosphoreinträgen in den Boden beziehungsweise in Gewässer werde die Entwicklung der Milchproduktion beeinflussen. Das habe unter anderem der jüngste Abbau der Tierbestände in den Niederlanden gezeigt, so die Analysten aus Brüssel.

6 % mehr Milch in 2030

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Sie erwarten, dass die Milchkuhherde in der EU bis 2030 um rund 1,4 Mio. Tiere oder 6 % auf 21,7 Mio. Stück abnehmen wird. Dabei ist in der Prognose das Vereinigte Königreich noch in den EU-Daten enthalten. Mögliche Auswirkungen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) oder des noch nicht in Kraft getretenen Mercosur-Abkommens blieben unberücksichtigt. Der Kommission zufolge haben mehrere Molkereien angekündigt, langfristig klimaneutral produzieren zu wollen. Das solle auf der Erzeugerseite nicht nur durch weniger Methanausstöße, sondern auch durch eine verbesserte Kohlenstoffbindung der Böden erreicht werden. Mehr vorübergehende Weideflächen in den Fruchtfolgen könnten dazu beitragen, heißt es. Auch über das Herdenmanagement oder die Ernährung der Kühe ließen sich Emissionen verringern und eine effizientere Produktion erreichen. Die Brüssler Analysten erwarten, dass die Milchleistung je Kuh in dieser Dekade um jährlich 1,2 % zunimmt und sich 2030 auf durchschnittlich 8.340 kg belaufen wird. Dies würde den erwarteten Bestandsrückgang mehr als kompensieren und zu einem jährlichen Wachstum der Milcherzeugung von 1 Mio. t oder 0,6 % führen. 2030 soll die Menge bei etwa 179 Mio. t erzeugter Milch liegen und rund 6 % höher als 2020 ausfallen. In der vergangenen Dekade lag die jährliche Wachstumsrate noch bei 1,0 %.

Differenziertere Produktionssysteme

Die schwächere Wachstumsprognose für die EU-Milcherzeugung begründet die Kommission nicht nur mit Umweltauflagen, sondern auch mit der sich wandelnden Nachfrage der Verbraucher: So rechnen die Experten aus Brüssel damit, dass der Anteil der Biomilcherzeugung an der EU-Gesamtproduktion von 3 % im Jahr 2017 bis 2030 auf 7 % wächst. Zudem dürften gentechnikfreie Milch, Heu- beziehungsweise Weidemilch oder auch Milch aus Tierwohlställen Marktanteile gewinnen. Auch für regionale Produkte und die Direktvermarktung sieht die Kommission bessere Absatzchancen.

Für einige EU-Wettbewerber am Weltmarkt erwartet die Kommission ebenfalls nur ein moderates Produktionswachstum. So soll die Milcherzeugung der USA bis 2030 jährlich um etwa 500.000 t zulegen. In Neuseeland erwarten die Experten aufgrund von Umweltauflagen einen Wachstum von nur 100.000 t. Höher dürfte die Milchproduktion in Indien sowie in Asien und einigen Staaten Afrikas ausfallen. Der weltweite Verbrauch von Milchprodukten werde laut Kommission ebenfalls weiter zunehmen. Bevölkerungswachstum, höhere Einkommen und veränderte Konsumgewohnheiten seien dafür die treibenden Kräfte. Die Analysten erwarten, dass die EU zum Ende des Prognosezeitraumes einen unveränderten Anteil von 27 % an den globalen Gesamtexporten haben wird. Sie würde damit leicht vor Neuseeland liegen, dessen Anteil um zwei Prozentpunkte auf 25 % abnehmen soll. Für die USA wird hingegen ein Anstieg von 13 % auf 16 % angenommen.

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