Die Dachorganisation des Bundes Deutscher Milchviehhalter, das European Milk Board (EMB), hat heute eine positive Bilanz über den Milchstreik in sechs europäischen Ländern gezogen und ihre politischen Forderungen bekräftigt.
Die Beteiligung am Milchlieferstopp habe mit etwa 85 000 Milcherzeugern in sechs europäischen Ländern die Erwartungen übertoffen. Alle EMB-Organisationen in den Mitgliedsländern seien sich einig, dass es für langfristig kostendeckende Preise eine neue Positionierung der Milcherzeuger in dem Gefüge Produzent, Verarbeiter und Handel brauche. Die Grundlage für Verhandlungen sei jetzt mit den europaweit durchgeführten Aktionen gelegt worden.
In den aktuell auf nationaler Ebene geführten Verhandlungen gehe es neben der Steigerung der Milcherzeugerpreise auch um konkrete Maßnahmen zur Anpassung der produzierten Milchmenge an die tatsächliche Nachfrage. Der EMB lehnt die beschlossene Quotenerhöhung um 2 % ab. Ein entsprechendes Klageverfahren sei bereits beim Europäischen Gerichtshof angestrengt worden.
Außerdem fordert das EMB die Abschaffung der Saldierung und die Einlagerung der zusätzlichen Quotenmenge von 2 % in die nationale Reserve. Der Verband plädiert außerdem für die Einführung einer erzeugerfinanzierten Umlage zur Finanzierung von Marktsteuerungsmaßnahmen und zum Ausgleich von Marktverwerfungen