Die Exporte der deutschen Molkereiwirtschaft sind 2020 unterschiedlich ausgefallen. Das gibt die Export-Union für Milchprodukte bekannt. Durch die Coronapandemie entstanden erschwerte Absatzbedingungen. Bei einer gleichzeitig stabilen internationalen Rohstoffmengen ist der Preis unter Druck geraten und niedrige Preise im Export waren die Folge. Laut Export-Union lassen die Anzeichen zu Beginn dieses Jahres jedoch hoffen, dass 2021 besser verlaufen könnte.
Zuwachs im Käseexport
Das Käsesegment erreichte 2020 trotz aller Widrigkeiten einen neuen Mengenzuwachs von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einer weltweiten Nachfrage von 1,3 Mio. t. Davon verblieb mit 1,08 Mio. t (+1,67 %) der Großteil weiterhin in der EU. Im europäischen Ausland blieb Italien trotz eines Rückgangs von 3,5 % Deutschlands wichtigster Handelspartner für Käse. Im Gegensatz dazu stieg die Nachfrage in den Niederlanden, Frankreich, Österreich, Belgien und dem Vereinigten Königreich an, wie die Export-Union berichtet.
Der Export in die Drittländer erhöhte sich insgesamt um 8,5 % auf 222.000 t. Während die nordafrikanischen Staaten Algerien, Marokko und Libyen mehr nachfragten, zeigte sich Südafrika zurückhaltender. Die USA importierte mit 6.700 t (2019 waren es noch 10.000 t ) weniger, was unter anderem den Strafzöllen für europäische Ware geschuldet war. Im asiatischen Raum bewies sich Japan mit 27.000 t (+28 %) als Partner mit stabilem Wachstum.
Butter mit deutlichen Einbußen
Butter erreichte innerhalb der EU ein leichtes Plus bei den Absatzmengen. Frankreich, die Niederlande, Dänemark und Großbritannien orderten allerdings weniger. Die Exporte in Drittländer sanken laut MIV um 20 %. Erhebliche Verluste entstanden durch die USA (von etwa 1.000 t auf 500 t), die Vereinigten Arabischen Emirate (von rund 6.000 t auf 675 t) und Japan (von 2.000 t auf 530 t).
Rückgang beim Magermilchpulver
Die exportierte Menge an Magermilchpulver sank im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 368.000 t. Für den afrikanischen Raum beliefen sich die Verluste auf 24 %. Ebenso fragten China, Vietnam, die Philippinen, Saudi-Arabien sowie die Dominikanische Republik weniger Menge aus Deutschland nach.
Milch und Rahm stabil bis steigend
Der Absatz von Milch und Rahm in handelsüblichen Packungsgrößen sank um 1 % auf 787.000 t. Innerhalb der EU fehlten rund 100.000 t, wobei Dänemark und Belgien 75 % des Rückgangs verursachten. Im Gegensatz dazu lieferte Deutschland 40 % mehr Trinkmilch (367.000 t) direkt nach China. Insgesamt wurde damit erstmalig mehr Trinkmilch im Drittland, als innerhalb der EU abgesetzt.