Familie Baumgartner und ihr neuer Laufstall für 25 Kühe
Christoph Baumgartner hält Milchvieh im Nebenerwerb. Weil ihm das Freude macht und er mit dem Melken Geld verdient, hat er seinen Anbindestall kostengünstig zum Laufstall umgebaut.
Machen wir weiter oder hören wir ganz auf? Vor dieser Grundsatzentscheidung standen Christoph Baumgartner (32) und seine Freundin Bettina vor drei Jahren. Die Einrichtung des Anbindestalls für 20 Kühe und der weiblichen Nachzucht war so marode, dass Investitionen in diesen Stall nicht mehr sinnvoll gewesen wären.
Ansonsten war der Nebenerwerbsbetrieb in Patersdorf im Landkreis Regen gut aufgestellt. Auch deshalb, weil der Hof bisher immer Gewinn abgeworfen hat. Die 18 ha Grünland liegen direkt am Hof und waren von Baumgartners Vater Josef drainiert worden.
Entscheidend dafür, in einen Laufstall zu investieren, war Christoph Baumgartners große Freude an der Landwirtschaft. „Die Arbeiten auf dem Hof sind ein guter Ausgleich zu meiner Beschäftigung im Industriebetrieb“, sagt der junge Landwirt, der hauptberuflich als Mechaniker arbeitet. Beide Tätigkeiten lassen sich gut kombinieren, weil seine Arbeitsstelle nur 10 km vom Hof entfernt liegt und er seine Arbeitszeit auf 24 Stunden pro Woche reduziert hat. Zudem unterstützen ihn seine Eltern und seine Freundin.
Die Einkommenskombination war deshalb auch bei der Investition in einen Laufstall sein erklärtes Ziel. Ein Stall für 60 Kühe wäre auch deshalb nicht für ihn in Betracht gekommen, weil dafür die Hofstelle zu hängig ist und seine Fläche nicht ausgereicht hätte. „Eine große Lösung hätte nur mehr Arbeit und weniger Einkommen bedeutet“, ist sich Baumgartner sicher.
Er beließ den vorhandenen Futtertisch und baute eine kleine Liegehalle für 21 Plätze in Verlängerung des bestehenden Stalls an. Die bisherige Jungviehseite nutzte er als Fressgang für die Kühe um und installierte dort noch zwei Separationsbuchten mit je zwei Plätzen. Hinter dem Fressgang richtete er einen Durchtreibe-Melkstand mit 2x3 Plätzen ein. Die frühere Kuhseite baute er zu Jungviehbuchten mit Liegeboxen um.
Insgesamt investierte Baumgartner – ohne Berücksichtigung der 3.000 Stunden Eigenleistungen – 200.000 € und bekam dafür über das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft 45.000 € Zuschuss. Die Kosten hielten sich auch deshalb mit 8.000 € pro Stallplatz in Grenzen, weil der vorhandene Gülle- und Silolagerraum reichte.
Der Milchviehhalter ist mit der Investition sehr zufrieden. „Arbeitsqualität, Tierkomfort und -gesundheit haben sich deutlich verbessert“, so das Resümee des Milchviehhalters. „Beim Melken sehe ich schnell, wenn mit den Kühen etwas nicht stimmt, und auch die Brunsten sind einfacher zu erkennen.“
Weil sich auch die Fruchtbarkeit der Kühe verbessert hat und die Nutzungsdauer steigt, muss er jetzt weniger Jungvieh aufziehen. Zudem ist die Milchleistung gestiegen und die Kühe sind schwerer als im Anbindestall.
„Vor einer Investition sollte man prüfen, ob der eigene Betrieb gesund ist und Geld abwirft“, rät Baumgartner. Wenn man sich dafür entschieden hat, sei es sinnvoll, sich viele Lösungen bei Berufskollegen anzuschauen.
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Machen wir weiter oder hören wir ganz auf? Vor dieser Grundsatzentscheidung standen Christoph Baumgartner (32) und seine Freundin Bettina vor drei Jahren. Die Einrichtung des Anbindestalls für 20 Kühe und der weiblichen Nachzucht war so marode, dass Investitionen in diesen Stall nicht mehr sinnvoll gewesen wären.
Ansonsten war der Nebenerwerbsbetrieb in Patersdorf im Landkreis Regen gut aufgestellt. Auch deshalb, weil der Hof bisher immer Gewinn abgeworfen hat. Die 18 ha Grünland liegen direkt am Hof und waren von Baumgartners Vater Josef drainiert worden.
Entscheidend dafür, in einen Laufstall zu investieren, war Christoph Baumgartners große Freude an der Landwirtschaft. „Die Arbeiten auf dem Hof sind ein guter Ausgleich zu meiner Beschäftigung im Industriebetrieb“, sagt der junge Landwirt, der hauptberuflich als Mechaniker arbeitet. Beide Tätigkeiten lassen sich gut kombinieren, weil seine Arbeitsstelle nur 10 km vom Hof entfernt liegt und er seine Arbeitszeit auf 24 Stunden pro Woche reduziert hat. Zudem unterstützen ihn seine Eltern und seine Freundin.
Die Einkommenskombination war deshalb auch bei der Investition in einen Laufstall sein erklärtes Ziel. Ein Stall für 60 Kühe wäre auch deshalb nicht für ihn in Betracht gekommen, weil dafür die Hofstelle zu hängig ist und seine Fläche nicht ausgereicht hätte. „Eine große Lösung hätte nur mehr Arbeit und weniger Einkommen bedeutet“, ist sich Baumgartner sicher.
Er beließ den vorhandenen Futtertisch und baute eine kleine Liegehalle für 21 Plätze in Verlängerung des bestehenden Stalls an. Die bisherige Jungviehseite nutzte er als Fressgang für die Kühe um und installierte dort noch zwei Separationsbuchten mit je zwei Plätzen. Hinter dem Fressgang richtete er einen Durchtreibe-Melkstand mit 2x3 Plätzen ein. Die frühere Kuhseite baute er zu Jungviehbuchten mit Liegeboxen um.
Insgesamt investierte Baumgartner – ohne Berücksichtigung der 3.000 Stunden Eigenleistungen – 200.000 € und bekam dafür über das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft 45.000 € Zuschuss. Die Kosten hielten sich auch deshalb mit 8.000 € pro Stallplatz in Grenzen, weil der vorhandene Gülle- und Silolagerraum reichte.
Der Milchviehhalter ist mit der Investition sehr zufrieden. „Arbeitsqualität, Tierkomfort und -gesundheit haben sich deutlich verbessert“, so das Resümee des Milchviehhalters. „Beim Melken sehe ich schnell, wenn mit den Kühen etwas nicht stimmt, und auch die Brunsten sind einfacher zu erkennen.“
Weil sich auch die Fruchtbarkeit der Kühe verbessert hat und die Nutzungsdauer steigt, muss er jetzt weniger Jungvieh aufziehen. Zudem ist die Milchleistung gestiegen und die Kühe sind schwerer als im Anbindestall.
„Vor einer Investition sollte man prüfen, ob der eigene Betrieb gesund ist und Geld abwirft“, rät Baumgartner. Wenn man sich dafür entschieden hat, sei es sinnvoll, sich viele Lösungen bei Berufskollegen anzuschauen.