In den USA sorgt die parasitäre Neuwelt-Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax) für Ärger. Die Viehwirtschaft schlägt Alarm. Von Mexiko kommend breitet sich die Fliege nach Norden aus. Ihre Larven bohren sich im das Fleisch der Rinder und verursachen oft tödliche Wunden.
Buck Wehrbein, Präsident der National Cattlemen’s Beef Association (NCBA) und Viehzüchter aus dem Osten Nebraskas, lobt bei Fox News Trumps Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins für ihr energisches Vorgehen gegen die Fliege.
„Wenn dieser Schraubenwurm in die Vereinigten Staaten gelangt, könnte das unsere Branche zerstören“, sagte er. „Diese Parasiten fressen Nutztiere buchstäblich bei lebendigem Leib. Wir haben sie in den 1960er Jahren in den USA ausgerottet und werden nicht zulassen, dass sie sich hier wieder ausbreiten.“
Rinderimport aus Mexiko gestoppt
Laut Wehrbein hatte die US-Regierung vor Jahrzehnten Millionen von Dollar ausgegeben, um den Neuwelt-Schraubenwurm auszurotten – nur um dann festzustellen, dass der Schädling in Mittelamerika wieder auftauchte und sich nach Norden Richtung Texas ausbreitete.
Der Schraubenwurm wurde Ende letzten Jahres erstmals im Süden Mexikos entdeckt. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) stoppte daraufhin von Ende November bis Februar vorübergehend die Einfuhr mexikanischer Rinder, nachdem in Chiapas ein Fall von Schraubenwurm aufgetreten war.
Sterile Fliegenmännchen ausgesetzt
Derzeit arbeiten US-Landwirtschaftsbehörden mit Hochdruck daran, eine letzte Barriere gegen die fleischfressende Fliege zu errichten, bevor sie die Grenze erreicht. Seit Jahrzehnten setzen die USA und Mexiko auf ein hochentwickeltes Programm zur Sterilen Insektentechnik (SIT), bei dem Millionen steriler männlicher Fliegen aus Flugzeugen ausgesetzt werden, um die Populationen der Schraubenwürmer unter Kontrolle zu halten.
Doch diese Strategie würde angeblich durch bürokratische Eingriffe der mexikanischen Behörden ausgebremst, berichtet Fox News weiter. Laut US-Beamten hätten die Behörden wichtige Freilassungsaktionen blockiert und verzögert.
Mexiko hat Zusagen nicht erfüllt
Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums und von Vertretern der Viehwirtschaft habe Mexiko seinen Teil der bilateralen Ausrottungsbemühungen nicht eingehalten, indem es Landegenehmigungen verweigerte, Einfuhrzölle auf von den USA finanzierte Ausrüstung erhob und den Fliegenabwurf auf sechs Tage pro Woche beschränkte. Diese Bedingungen hätten laut Behördenangaben eine weitere Ausbreitung des Schädlings ermöglicht.
Wehrbein macht aus seiner Frustration keinen Hehl. „Wir haben uns die Haare gerauft“, sagte er. Die Wissenschaft kann diesen Virus zwar stoppen, aber nicht, wenn die Flugzeuge wegen Papierkram am Boden bleiben. Jeder Tag Verzögerung verschafft dem Schraubenwurm einen größeren Halt.
In einem Brief vom 26. April, der Fox News vorliegt, setzte Ministerin Rollins Mexiko eine Frist bis zum 30. April, um die Probleme zu lösen. Andernfalls müsse man mit einem Importstopp für lebende Rinder, Bisons und Pferde rechnen. Dieser Schritt würde der mexikanischen Viehwirtschaft einen schweren Schlag versetzen und die bereits unter Druck stehenden US-Lieferketten zusätzlich belasten.
„Es hat auf jeden Fall ihre Aufmerksamkeit erregt“, merkt Wehrbein an. Niemand will den Handel einstellen. Das wäre ein letzter Ausweg und würde den Produzenten beider Seiten schaden. Aber Minister Rollins und Präsident Trump machten unmissverständlich klar, dass der Schutz der amerikanischen Viehherden an erster Stelle steht.
Viehzüchter beiderseits der Grenze wollen Bekämpfung der Fliegen
Wehrbein sagt, die NCBA habe sich letzte Woche mit hochrangigen Vertretern der mexikanischen Botschaft in Washington getroffen, um die Dringlichkeit zu betonen.
„Die Viehzüchter in Mexiko und den USA stehen hier auf derselben Seite. Wir müssen diese Plage stoppen“, so Wehrbein. „Es sollten keine massiven Drohungen nötig sein, um eine vernünftige Zusammenarbeit zu erreichen.“
Am Dienstag postete Rollins dann auf X, dass Mexiko zugestimmt habe, US-amerikanischen Flugzeugen die Landung zu gestatten, und nannte es „einen riesen Sieg für unsere amerikanischen Viehzüchter!“
Jetzt am Ball bleiben
Wehrbein begrüßt die Ankündigung, sie markiere einen Wendepunkt, jedoch nicht das Ende der Bedrohung. „Es ist absolut entscheidend, dass die Flugzeuge wieder in die Luft kommen. Es ist eine Erleichterung, dass Mexiko endlich das Richtige tut“, sagt er. Ehrlich gesagt hätte es nie so lange dauern dürfen. Aber jetzt haben wir zumindest eine reelle Chance, den Ausbruch einzudämmen, bevor er unsere Grenze erreicht.“
Was ist mit den Zöllen?
Während die Fluggenehmigungen offenbar wieder erteilt werden, bleibt unklar, ob Mexiko auf die Einfuhrzölle verzichten oder einen siebentägigen Betrieb zulassen wird, wie es das US-Landwirtschaftsministerium gefordert hatte. Rollins forderte außerdem einen hochrangigen Verbindungsmann der mexikanischen Regierung, um künftig eine schnellere Koordinierung zu gewährleisten.
Längerfristig müssten die USA, so Wehrbein, überdenken, in welchem Maße sie bei der Biosicherheit auf externe Partner zurückgreifen. „Diese Situation zeigt, warum wir unseren eigenen inländischen Vorrat an sterilen Fliegen brauchen“, sagte er. „Wenn wir hier im Inland eine Anlage hätten, die diese Produkte in großen Mengen produziert, wären wir nicht auf die Kooperation mit einem anderen Land angewiesen.“