Tierhalter in Deutschland können auf bessere Förderbedingungen für den Bau von Tierwohlställen hoffen. Am Dienstag vergangener Woche (10.08) teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit, dass Ministerin Julia Klöckner auf EU-Ebene einige Änderungen für den Bau von Tierwohlställen erwirken konnte (top agrar berichtete). So können Investitionen in höhere Tierwohlstandards anstatt nur noch mit 40%, nun mit bis zu 80% bezuschusst werden. Zusätzlich neu ist, dass Fördermaßnahmen nicht mehr auf sieben Jahre beschränkt sind, sondern unbegrenzt in Anspruch genommen werden können.
Sengl: Umstellung von Anbindehaltung auf Laufställe stärker fördern
Die Agrarsprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Gisela Sengl, hofft nun, dass der Antrag ihrer Partei doch noch eine Mehrheit findet: Anfang Juli hatte die Grünen-Fraktion beantragt, den Förderbeitrag beim Umbau auf Laufställe und sonstige Formen der Rinderhaltung für kleine Betriebe von 30 % auf 70 % zu erhöhen. Das wurde zunächst durch die schwarz-orange Landesregierung abgelehnt. Der Antrag sei nicht verträglich mit EU-Recht.
Kleinbäuerliche Betriebe fördern
Im Hinblick auf die angekündigten neuen Rahmenbedingungen hofft Sengl, dass die CDU ihr Votum noch einmal ändert und dem Grünen-Antrag im Plenum zustimmt. Es sei wichtig, dass die bayerische Landwirtschaftsministerin die Fördermittel schnell und niederschwellig verfügbar mache. Die Landwirtschaft in Bayern zeichne sich durch ihre Kleinteiligkeit aus. Dieses besondere Merkmal wolle ihre Fraktion als Landtags-Grüne unbedingt erhalten und fördern, merkt Sengl an. Die Politik müsse dabei kleine Betriebe beim Umbau zu mehr Tierwohl massiv finanziell unterstützen.