In Neuseeland hat der Molkereikonzern Fonterra ein positives Signal an seine genossenschaftlichen Lieferanten gesendet. Die Milchpreisprognose für die laufende Saison 2020/21 wurde im Mittel um 0,40 NZ$ (22,5 Eurocent) oder gut 6 % auf eine neue Spanne von 6,30 NZ$ bis 7,30 NZ$ (3,55 € bis4,11 €) für einen Kilogramm Milchfeststoff angehoben.
Fonterra-CEO Miles Hurrell hob hervor, dass die höhere Milchpreisprognose für 2020/21 hauptsächlich auf den wieder erstarkten Bedarf in China zurückzuführen sei. „Trotz der anfänglichen Auswirkungen von Covid-19 hat sich die Nachfrage nach Milchprodukten in China schnell erholt. Insbesondere die Nachfrage nach Vollmilchpulver, das einen großen Einfluss auf den Milchpreis hat, war stärker als erwartet“, berichtete Hurrell. Auch die Preise für andere Milchprodukte haben sich an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) nach der ersten Corona-Ansteckungswelle wieder befestigt.
„Es ist noch relativ früh in der Saison, und vieles kann sich ändern“, gab der Fonterra-Manager zu bedenken. Zum Beispiel kann es zu einer ungünstigen Wechselkursentwicklung kommen. Zudem nimmt das Milchangebot aus der EU und den USA zu und es besteht weiterhin Unsicherheit darüber, wie sich ein potenzielles Risiko durch weitere Wellen von Covid-19 und eine globale Konjunkturabschwächung auf die Nachfrage auswirken wird. Deshalb sei die Spanne um den Mittelwert von 6,80 NZ$/kg (3,83 €) Milchfeststoff recht weit gefasst worden. Analysten zufolge wird bei einem Milchpreis von 5,85 NZ$/kg (3,30 €) in Neuseeland die Gewinnschwelle erreicht und die Gesamtkosten der Milcherzeugung sind gedeckt.