Rinder im oberbayerischen Grub sind Teil eines deutschlandweiten Forschungsprojektes mit dem Ziel, eine klimafreundliche Kuh zu entwickeln. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks untersucht Prof. Dr. Hubert Spiekers von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, wie Futtermittel den Methangasausstoß der Tiere beeinflussen.
So würde jedes Rind täglich zwischen 500 und 800 g Methan ausrülpsen, was nach Berechnungen des Bundesumweltamtes so klimaschädlich sei, als wenn ein Euro 5 Norm-Auto 40.000 km fahre, berichtet der Sender weiter.
Das Team um Prof. Spiekers setze das Futter in ihren Versuchen immer wieder anders zusammen, Waagen messen die Nahrungsaufnahme und im Melkstand wird die Menge der Milchproduktion überwacht. So soll die Kuh mit dem kleinsten ökologischen Klauenabdruck gefunden werden. Diese wird dann weiter gezüchtet. Für den Professor steht dabei jetzt schon fest, dass Fleckvieh – was den Ökoabdruck angeht - deutlich effektiver sei als schwarzbunte Kühe, da die männlichen Kälber gemästet werden könnten und auch die Kühe deutlich mehr Fleisch liefern. Eine klimaneutrale Kuh ist seiner Meinung nach allerdings noch Utopie.
Methan und die Verdauung der Rinder sei aber nur ein Teil des Klimaproblems bei der Nutztierhaltung, zitiert der BR den Fachmann weiter. Noch wichtiger sei die Frage, woher das Futter für Rinder, Schweine und Geflügel stammt. Landet Soja aus Übersee im Futtertrog, verschlechtere sich die Klimabilanz dramatisch. Die Tierhaltung sei weltweit die größte Triebkraft für die Abholzung der Wälder.
Um eine Überdüngung der Böden zu verhindern, setzen die Wissenschaftler in Grub auf die Verwertung von Gülle und Festmist in einer Biogas-Anlage. Die Gase würden dort genutzt, während die wertvollen Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor in vollem Umfang erhalten bleiben.