Wie sieht die Genossenschaft FrieslandCampina 2020 aus? Wie wird Milch produziert und vermarktet? Was wird aus Milch alles hergestellt? Über visionäre Ideen oder "Spinnereien" diskutierten über 700 Jungbäuerinnen- und bauern von FrieslandCampina mit Aufsichtsrat und Geschäftsführung auf dem ersten Jungbauerntag der Molkerei in Arnheim.
Die Augen vor der Zukunft verschließen und schauen was auf einen zukommt, ist nicht das Motto, das die niederländische Molkerei FrieslandCampina und ihre jungen Mitglieder verfolgen. Geschäftsführer Cees t´Hart zeigte sechs Visionen auf, die bis 2020 Realität werden könnten.
1. Nachhaltigkeit und Milchproduktion schließen sich nicht mehr aus. Die Molkerei und die Milcherzeuger arbeiten 2020 nachhaltig, dies ist gesellschaftlich akzeptiert und schafft neue Märkte. Denkbar wäre, dass alle Produktionswerke von Friesland Campina nur noch mit grüner Energie betrieben werden. Milcherzeuger würden für einen niedrigen Energieverbrauch pro Liter Milch belohnt.
2. Ausbau der Präsenzen im Ausland. Gerade in den Zukunftsmärkten in Asien und Afrika will FrieslandCampina die Nachfrage decken und mit neuen Produkten (Milch mit zusätzlichem Lactoferrin) auch die Nachfrage wecken.
3. Kleidung, Kosmetik und Medikamente aus Milch. 2020 wird aus Milch nicht nur Butter oder Käse hergestellt, es könnte Medizin-Milchbetriebe (High-Tech-Betriebe) geben, es könnte Kleidung oder Kosmetik aus Milch hergestellt werden.
4. FrieslandCampina besteht aus sechs Allianzen von Milchunternehmern. Es gibt Allianzen von Milchbauern, die sich für eine Low-Cost Produktion für den Weltmarkt entschieden haben. Es gibt Allianzen, die Vorzugsmilch produzieren, die direkt in die Supermärkte der Städte geliefert wird, gesteuert durch ein intelligentes Logistiksystem.
5. Nordwest-Europa wird zum weltweit führenden Milchstandort. Nirgendwo sonst sind die technischen und klimatischen Voraussetzungen besser.
6. Milch gehört 2020 zu den wertvollsten Nahrungsmitteln. Eine gute Ernährung ohne Milch ist nicht mehr denkbar.
Nur mit Investitionen in neue Produkte können Märkte gesichert und neue Märkte erobert werden. Denn man könne nicht nur gut auszahlen, sondern müsse auch experimentieren und forschen, um Visionen zu verwirklichen, ergänzte Aufsichtsratchef Kees Wantenaar. Und das koste Geld.
Wichtiger denn je sei es in Zukunft denn auch, den Vorteil der Genossenschaft weiter zu vermarkten. "Wir haben die ganze Kette in einer Hand von der Produktion bis zum Endprodukt, das können Danone oder Nestlé nicht bieten. Das ist unser großer Pluspunkt, den auch die Verbraucher erkennen müssen", so Wantenaar.