Die österreichischen Molkereien Tirol Milch und die Berglandmilch wollen fusionieren. Die Tirol Milch soll dabei ihren Betrieb in die größte österreichische Molkerei, Berglandmilch, einbringen. Damit werden die 4.000 Tiroler Genossenschaftsmitglieder eine weitere Muttergenossenschaft des oberösterreichischen Milchverarbeiters. Diesen Plan haben die Vorstände von Berglandmilch und Tirol Milch am vergangenen Freitag und Samstag gefasst, berichten die Salzburger Nachrichten.

Ziel der Fusion seien Synergien bei Logistik, Abrechnung, und im Export, sowie die "Absicherung" der Milchpreise. Auf zwei Generalversammlungen in den nächsten Monaten müssen 16.000 bäuerliche Genossenschaftsmitglieder dem Plan zustimmen.

Auch die Kartellbehörden müssen noch grünes Licht geben, da die Nummer Eins und Nummer vier der österreichischen Molkereien fusionieren. Wenn allerdings die Versammlungsbeschlüsse und die Zustimmung der Kartellbehörden bis zum 30.September erfolgt, wäre ein rückwirkendes Zusammengehen per Jahresanfang 2010 möglich, so der Berglandmilch-Generaldirektor Josef Braunshofer der APA.

Das Zusammengehen würde auch einen einheitlichen Bauernmilchpreis für die 16.000 Milchbauern bedeuten. Vorgabe der Geschäftsführung sei ein gemeinsamer Milchpreis, der über dem österreichischen Schnitt liege, so Braunshofer. Ab 1. Juli werde der durchschnittliche Bruttomilchpreis bei Berglandmilch um rund 2 Cent erhöht auf 36,62 Ct/kg, deutlich über dem Preis den Tirol Milch derzeit zahlt.

Berglandmilch beschäftigt ca. 1050 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 610 Mio. Euro. Die stärker mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Tirol Milch mach mit zuletzt 300 Beschäftigten 140 Mio. Euro Umsatz. Geplant sind bisher keine Werkschließungen, die Marken sollen eigenständig bleiben.