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Global Dairy Trade will weiter wachsen

Der neuseeländische Milchkonzern Fonterra war bislang Alleineigentümer der GDT. Bis Mitte 2022 sollen neue Akteure mit ins Boot und die Partnerschaften in trockenen Tüchern sein.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Direktor der Global Diry Trade (GDT), Dr. Eric Hansen spricht über die künftige strategische Ausrichtung der Handelsplattform, zu Überlegungen zum Handel von Flüssigmilch, und wie zusätzliche Verkäufer für die GDT gewonnen werden sollen.

Herr Dr. Hansen, die Global Dairy Trade will weiter wachsen. Der Milchkonzern Fonterra als bisheriger Alleineigentümer will dazu die Neuseeländische Börse (NZX) sowie die Leipziger Terminbörse European Energy Exchange (EEX) als neue Anteilseigner an Bord holen. Können Sie etwas zu den finanziellen Details der Transaktion sagen?

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Hansen: Fonterra gibt den Erlös mit 25 bis 30 Mio. NZ$ (15 bis 18 Mio. €) an - vorbehaltlich verschiedener Anpassungen bei der Abrechnung und Kapitalzuführungen an die GDT.

Fonterra, NZX und EEXhalten dannjeweils ein Drittel der GDT-Anteile. Macht es das in Zukunft schwieriger, Mehrheiten für strategische Entscheidungen zu organisieren?

Hansen: In den Verhandlungen mit unseren neuen strategischen Partnern haben wir viel Zeit darauf verwendet, die zukünftige Ausrichtung der GDT zu diskutieren. Ergebnis ist ein klarer Dreijahresplan. Alle Partner kennen sich sehr gut, da GDT und Fonterra bereits seit mehreren Jahren Geschäftsbeziehungen mit der EEX und der NZX unterhalten und beide auch Partner im Rahmen des Managed Auction Service des neuseeländischen Emissionshandelssystems (NZ ETS) sind.

Der Umsatzanstieg an der GDT war 2021 allein auf höhere Verkaufspreise zurückzuführen. Soll 2022 auch die gehandelte Tonnage steigen?

Hansen: Unser Geschäftsplan sieht mittelfristig ein höheres physisches Handelsvolumen vor. Welche Menge über die GDT gehandelt wird, wird hauptsächlich durch die Rohmilchmenge bestimmt, die den Milchverarbeitern, die über die GDT verkaufen, zur Verfügung steht. Die auktionierte Menge ist außerdem abhängig vom jeweiligen Produktportfolio und welcher Anteil der laufenden Produktion direkt an den Kunden verkauft werden soll.

Die GDT hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Man hat jedoch den Eindruck, dass die Angebotsseite stark von Fonterra dominiert wird. Bei Vollmilchpulver, Butter oder Cheddarkäse ist sie der einzige Anbieter auf der Plattform. Bei Magermilchpulver sind die Anbieter aus Europa, Asien und den USA ebenfalls nicht sehr aktiv. Was ist der Grund dafür - und sollte das nicht geändert werden?

Hansen: Eines der Hauptziele der GDT besteht darin, künftiges Wachstum durch die Gewinnung neuer Verkäufer auf der Plattform zu generieren und nicht durch eine Steigerung der von Fonterra angebotenen Mengen. Deshalb stellt die breitere Eigentümerstruktur den nächsten Schritt in der Entwicklung der GDT dar, die über die Verbesserung der Marktwahrnehmung und die Erhöhung der Liquidität im Laufe der Zeit voraussichtlich mehr Verkäufer zur Teilnahme an der Plattform bewegen wird.

Wir betrachten die neue Eigentümerstruktur als eine strategische Partnerschaft."

Seit 2017 gab es Pläne und später auch Konsultationen der EEX mit GDT über ein Joint Venture zur Einrichtung einer Auktionsplattform für Milchprodukte in Europa. Ist die neue Eigentümerstruktur von GDT ein weiterer Schritt in diese Richtung und wie sieht die Zukunft dieses Projekts aus?

Hansen: Die sehr positive Aufnahme des Vorschlags für ein Joint Venture zwischen EEX und GDT durch die europäische Milchwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Motivation für die vorgeschlagene Eigentümerstruktur. Wir betrachten die neue Eigentümerstruktur als eine strategische Partnerschaft, die eine solide Grundlage für die Verbesserung unseres Dienstleistungsangebots für europäische Kunden bieten wird. Dazu gehört auch, den Bedürfnissen der europäischen Käufer und Verkäufer besser gerecht zu werden.

Wenn die Milcherzeugung in Neuseeland stärker zurückgeht oder sehr niedrig ist, räumt Fonterra der Belieferung mit bestehenden Verträgen Vorrang ein und senkt die Liefermengen an der GDT. Dies ist ein marktbasierter Ansatz, welcher der GDT jedoch die Rolle eines Sekundär- oder Restmarktes zuweist. Ist die Preisangabe bei der GDT in diesem Fall für den gesamten Markt aussagekräftig?

Hansen: Die globale Milchwirtschaft betrachtet die GDT-Preise für die wichtigsten Produkte im Allgemeinen als äußerst glaubwürdig, da sie das Ergebnis eines gut strukturierten Auktionsverfahrens widerspiegeln, an dem über 300 Bieter mit echtem Beschaffungsbedarf aus 70 Ländern beteiligt sind. Dies ist eine starke Grundlage, auf der die GDT weiter aufbauen und das Handelsvolumen und die Liquidität erhöhen wird.

Wir sind offen für andere Molkereiprodukte, einschließlich Flüssigmilch.

Einige Länder, darunter China, kaufen auch bestimmte Mengen an flüssiger Konsummilch. Warum gibt es für dieses Produkt keinen Vertragshandel an der GDT?

Hansen: Der Handel an der GDT startete 2008 mit einem einzigen Produkt, nämlich Vollmilchpulver. Mittlerweile werden regelmäßig sieben Produkte gehandelt. Wir sind aber offen für andere Molkereiprodukte, einschließlich Flüssigmilch. Letztendlich lassen wir uns davon leiten, was unsere Kunden auf der GDP handeln wollen.

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