Nach einem Hackerangriff am Dienstagabend gegen 22 Uhr ist die Molkerei „Salzburg Milch“ weitgehend lahmgelegt. Laut Medienberichten haben Kriminelle betriebsintern alle Passwörter geändert, sodass die IT-Systeme derzeit vollständig ausgefallen sind. Das gilt u.a. für die Bereiche Logistik, Lager und Kommunikation. Betroffen sind die Zentrale in Salzburg-Itzling und die Käserei in Lamprechtshausen (Flachgau).

Als Folge seien derzeit keine Bestellungen möglich. Die Milch der Bauern wird aber weiter normal abgeholt und kann auch verarbeitet werden, betont die Geschäftsführung.

Laut Geschäftsführer Andreas Gasteiger kommt nun Hilfe aus dem Berchtesgadener Land. Die dortige Molkerei Berchtesgadener Land habe angeboten, 500 Paletten fertiger Ware zwischenzulagern, denn auch das Hochlager ist derzeit außer Betrieb.

Seit Mittwoch arbeiten Techniker daran, die EDV-Systeme im Unternehmen wieder instand zu setzen, berichtet der ORF. Es sei mittlerweile gelungen einen Notbetrieb zu starten, damit die angelieferte Milch auch wieder verarbeitet werden kann. Der Logistikbereich konnte aber noch nicht reaktiviert werden, weshalb die Molkerei derzeit nicht an die Handelspartner ausliefern kann. Stand Donnerstag war noch nicht klar, wann die Großmolkerei wieder normal läuft. Gasteiger zeigte sich aber zuversichtlich, dass in der neuen Woche wieder Normalbetrieb möglich sei. Gleichzeitig steht die "Salzburg Milch" in Verhandlungen mit den Hackern. Auch die Kriminalpolizei ermittelt.

Nach der erfolgreichen Erpressung des Schlachthofs JBS war schon mit Nachahmern gerechnet worden.