Die Hochland Deutschland GmbH setzt verstärkt auf Tierwohlmilch. Ab Ende Mai wird die Molkerei mit Sitz im schwäbischen Heimenkirch zusätzlich mehr als 100 Mio. kg Milch aus Haltungsformstufe 3 getrennt erfassen und in ihrem Werk in Schongau zu Käseprodukten verarbeiten. Das bestätigten Werner Giselbrecht, kaufmännischer Leiter von Hochland Deutschland, und Volker Brütting, Geschäftsführer Customer Brands, gegenüber top agrar.
200 Lieferanten mit Haltungsform 3
Rund weitere 200 Milchlieferanten der Molkerei Hochland haben dafür ihre Betriebe auf Haltungsform 3 umgestellt und lassen sie nach dem „DLG Silber“-Standard zertifizieren. Haltungsform 3 schreibt einen Laufstall mit Offenfront oder mit Laufhof (3 m2 pro Tier) oder einen Laufstall mit Weidegang an 120 Tagen à 6 Stunden vor. Die Platzvorgabe im Stall beträgt 5 m2 pro Kuh. Zudem sind u. a. die Fütterung ohne Gentechnik und ein qualifiziertes Antibiotikamonitoring verpflichtend.
3 ct/kg Milch Zuschlag
Für die Teilnahme am Programm erhalten die Landwirte einen Zuschlag, der Milcherzeugern zufolge bei 3 ct/kg Milch liegen soll. Den Zuschlag gibt es für jedes Kilogramm abgelieferte Milch. Das Vermarktungsrisiko liegt somit bei der Molkerei. Die teilnehmenden Landwirte hätten auch Planungssicherheit, weil die Zuschläge für mehrere Jahre garantiert seien, betont Giselbrecht.
„Der Handel will Tierwohlprodukte“
Laut Hochland-Geschäftsführer Brütting kommen die Impulse für die Tierwohlprodukte vom Lebensmitteleinzelhandel: „Der Handel will Haltungsformstufe 3 ausbauen und fragt diese Qualität nach. Trotz des Ukrainekriegs und der damit ausgelösten Diskussion um die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln werden die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Footprint bleiben.“
Hochland verarbeitet bereits jetzt 30 Mio. kg Milch aus Haltungsformstufe 3 von Lieferanten aus Baden-Württemberg zu Landkäse-Scheiben für die Eigenmarke eines Discounters.